Das nach Brandstiftung zerstörte Haus in Riede. Foto: Sieler Das nach Brandstiftung zerstörte Haus in Riede. Foto: Sieler
Tote nach Hausbrand

Fall Riede: Anklage wegen Brandstiftung und Mord

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Zwei Menschen sind im November bei einem Hausbrand ums Leben gekommen. Es war Brandstiftung. Zwei Verdächtige stehen deswegen ab Montag vor Gericht. Das Landgericht Verden teilte jetzt Details zu den Vorwürfen mit.

Einer der Angeklagten ist Johann H., 1972 geboren. Das Haus, das in Riede in der Nacht auf den 29. November den Flammen zum Opfer fiel, soll er im August 2015 erstanden haben – für 150.000 Euro – samt einer Gebäudeversicherung. Wie das Landgericht Verden mitteilt, geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass H. nach finanziellen Schwierigkeiten beim Grundstückskauf den Entschluss fasste, die Erdgeschosswohnung, in der er wohnte, in Brand zu setzen. Er war demnach auf Zahlungen der Hausrats- und Gebäudeversicherung aus.

Anfang November soll er sich mit dem ebenfalls Angeklagten Aron B. in Aurich getroffen haben. B., geboren 1993, sollte den Brand legen, während sich H. in einem Krankenhaus aufhalte. B. soll dafür der Erlass von Schulden in Höhe von 300 Euro in Aussicht gestellt worden sein, sowie weiteres Geld und ein Mercedes. Hierbei soll H. behauptet haben, dass die Mieter im Obergeschoss des Hauses ihre Wohnung noch nicht bezogen hätten.

Whats-App-Bilder zur Vorbereitung der Tat

Wie das Landgericht weiter mitteilt geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass H. jedoch gewusst haben soll, dass die Mieter nur wenige Tage später einziehen würden. Bis zu dem Brand gut zwei Wochen später hätte es weiterhin mehrfach Kontakt zwischen den beiden Angeklagten gegeben. So sollen auch Whats-App-Bilder vom Haus zur Vorbereitung der Tat von H. an B. gesandt worden sein.

Am 26. November habe B. den Hausbesitzer im Krankenhaus in Leer besucht. Dabei sollen Details erörtert worden sein – unter anderem habe B. 500 Euro erhalten. Am 28. November wollte B. angeblich unter einem Vorwand von der Tat Abstand nehmen, woraufhin H. die Rückzahlung des Geldes gefordert haben soll. In der folgenden Nacht brannte das Haus.

„Es hätte sich aufdrängen müssen, dass die Wohnung bewohnt war“

Bei dem Feuer in dem Wohnhaus waren eine 56-jährige Frau und ihr 61-jähriger Lebensgefährte ums Leben gekommen. Eine 20-köpfige Mordkommission der Polizeiinspektion Verden/Osterholz ist bei ihren Ermittlungen bald darauf auf die beiden Tatverdächtigen gestoßen.

In der Tatnacht soll B. mutmaßlich um 4 Uhr morgens ein Fenster des Hauses aufgehebelt und es mithilfe von Benzin in Brand gesteckt haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass B. gewusst habe, dass die Tat Zahlungen der Versicherung einbringen sollte. Zudem hätte sich B. „anhand der Umstände aufdrängen müssen, dass die Obergeschosswohnung bewohnt war“. Die Staatsanwaltschaft geht ebenso davon aus, dass Hausbesitzer H. es für möglich hielt, dass die Mieterin sich nicht mehr würde retten können.

Vorwurf: Mord und Brandstiftung

Kurz nach der Tat soll B. den Mercedes sowie 1000 Euro in bar erhalten haben und H. habe von der Versicherung einen Vorschuss in Höhe von 12.500 Euro erhalten.

Ab Montag stehen Aron B. und Johann H. wegen dieser Vorwürfe vor dem Verdener Landgericht. Bis zum 26. Oktober sind insgesamt 18 Verhandlungstermine angesetzt. Der Vorwurf lautet Mord und Brandstiftung.

 

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