Von Oktober bis Mitte April hat die Delmenhorsterin in Uganda gelebt und sich ehrenamtlich engagiert. Das Arbeitsleben sei beendet und die Sehnsucht nach dem afrikanischen Land schon immer groß gewesen. Mehrere Reisen gingen dem sechsmonatigen Aufenthalt voraus.
„Da ich unabhängig agieren und keiner Institution Rechenschaft ablegen wollte, finanzierte ich das Vorhaben aus eigener Tasche. Außerdem haben mich Menschen aus Delmenhorst und der Umgebung finanziell unterstützt“, sagt Innecken.
Hilfe zur Selbsthilfe
Mit dem Geld konnte sie beispielsweise einer arbeits- und wohnungslosen alleinerziehenden Mutter übergangsweise eine Bleibe finanzieren. Oder sie besorgte Nähnadeln für einen Kursus, in dem sie Afrikanerinnen das Nähen per Hand beibrachte. „Für uns Europäer sind das kleine Geldbeträge, aber in den Slums haben die Menschen häufig nicht einmal Geld für so kleine Dinge wie Nähnadeln. Nun können die Frauen für sich und andere nähen“, sagt Innecken.
Des Weiteren unterstützte sie die Social Innovation Academy (SINA) in Mpigi. Hierbei handelt es sich um einen Lernort, der alle nötigen Voraussetzungen schafft, damit aus benachteiligten Jugendlichen erfolgreiche Sozialunternehmer werden.
Bildungsprojekte unterstützt
„Mir war es wichtig, vor allem solche Projekte zu fördern, die Bildung ermöglichen. Der Zugang zu Bildung ist für die Menschen sehr wichtig“, sagt die Delmenhorsterin. SINA besuchte sie mehrmals, immer zusammen mit wechselnden Gästen, um das Projekt möglichst bekannt zu machen. „Einmal begleiteten mich Monika Schmidt, Leiterin der Kindertagesstätte an der Hohensteiner Straße in Delmenhorst und ihre Tochter mit nach Mpigi. Auch Studenten nahm ich mit“, erinnert sich Innecken.
Die ehemalige Erzieherin wohnte in Kampala in Gabba, einem Randbezirk in der Nähe des Victoriasees und freute sich über die Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit ihrer Nachbarn. „In meinen Aufenthalt fielen auch die Unruhen rund um die Wahlen. Angst hatte ich jedoch kein einziges Mal“, sagt die Delmenhorsterin. Stattdessen habe sie von den Menschen viel über Entschleunigung und Lebensqualität gelernt.
Hildburg Innecken will wieder nach Uganda reisen
„Meine Vorstellungen wurden übertroffen. Ich will auf jeden Fall wieder nach Uganda reisen, wenn auch wohl nicht wieder für so einen langen Zeitraum“, sagt Innecken und fügt hinzu: „Es gibt viel unterstützenswertes vor Ort.“ Da wären beispielsweise die Übernahme des Schulgeldes für Studenten oder Schüler, um ihnen den Zugang zu Bildung zu erleichtern. Oder das Projekt eines afrikanischen Arztes, der in der Schweiz lebt, aber in Uganda eine Farm für benachteiligte Kinder ins Leben rufen will.
Wer Hildburg Innecken bei ihren Projekten unterstützen möchte, erreicht sie per E-Mail an hildburg1@posteo.de