Wie soll er aussehen, der sogenannte Lückenschluss der B212 neu zwischen Harmenhausen und der Landesgrenze Bremen? Entweder wird es eine Trasse, die nördlich von Deichhausen oder aber südlich des Delmenhorster Stadtteils verläuft. Neun Varianten (drei Trassenvarianten mit je drei Anschlussvarianten) müssen auf ihre Vor- und Nachteile hin untersucht werden.
Auch wenn der Bereich zwischen der L 875 und der A 281 nur kurz ist, hält er umso mehr Konfliktpotenzial bereit. Die einen suchen nach vielen Jahren den Abschluss des Verfahrens, die anderen fürchten um Flora und Fauna. Und wieder andere wollen die erhöhten Belastungen durch den Verkehr verhindern.
Die verschiedenen Konfliktvarianten spiegeln sich auch in den Teilnehmern des Dialogforums wieder. Als Vorhabenträger hat die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLSTBV-OL), vertreten durch Joachim Delfs, teilgenommen. Von bremischer Seite war Iotislav Kountchev für den Senator für Umwelt, Bau und Verkehr gekommen.
Interessenverbände sind gegen die Nordvariante
Zudem waren Vertreter der Landkreise Wesermarsch und Oldenburg, der Stadt Delmenhorst und der Gemeinden Ganderkesee und Lemwerder vor Ort. Der Ortsbeirat Bremen-Strom und die Ortsbürgermeisterin von Hasbergen, Annette Kolley, beteiligen sich ebenfalls, genau wie Vertreter der Orts- und Heimatvereine in Ganderkesee, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und des Kreislandvolkverbandes Oldenburg.
Es schließen sich Wasser- und Deichverbände sowie die Handwerkskammer Bremen und die Industrie- und Handelskammer Oldenburg an. Im Laufe der Jahre haben sich zudem Interessengemeinschaften (IG) um das Vorhaben gegründet, darunter die IG B212 freies Deich- und Sandhausen und die Bürgergemeinschaft Ochtum. Diese Gruppierungen fürchten bei bestimmten Anschlussvarianten ein erhöhtes Verkehrsaufkommen und Lärm.
Dialogforum wird voraussichtlich zwei Jahre dauern
Auch die Naturschutzverbände waren zum Dialogforum eingeladen, nahmen jedoch nicht teil. Jens Stachowitz bedauerte die Absage: „Die Verbände teilten mir mir, dass man nicht über das „wie“, sondern über das „ob“ diskutieren wolle.“
Jens Stachowitz, der als externer Berater und Moderator von der NLSTBV-OL engagiert worden ist, machte zu Beginn deutlich, dass erst einmal die Ziele und die Arbeitsweise des Forums festgelegt werden müssen. Sein Ziel sei es, die Konflikte zum Planfeststellungsverfahren zu minimieren.
Er plädierte für ein faires Miteinander und realistische Arbeitsziele.Mit inhaltlichen Ergebnissen rechnet er erst zu einem späteren Zeitpunkt. Stachowitz geht davon aus, dass der Dialog zwei Jahre dauern wird. Das nächste Treffen soll es im September geben. Dann wird den Teilnehmern das Untersuchungsprogramm für die Umweltuntersuchungen vor- und zur Diskussion gestellt.