„Die Anzahl entspricht dem jährlichen Durchschnitt von rund 400 Bewerbern. 2015 gab es 390 Interessenten und wir konnten 170 einen positiven Bescheid erteilen“, sagt Marita Wessel-Niepel, Leiterin des Stadtamtes. Dort wird die Entscheidung über die Zulassungen getroffen – unter Beteiligung der Schaustellerverbände.
Einer, der für dieses Jahr auf eine Zusage hofft, ist Schausteller Harry Wegener. Er will die Gute Stube mit dem „größten transportablen Weihnachtsbaum der Welt“ schmücken. „Dieser ist 40 Meter hoch, verfügt über künstliches Grün mit rund zwei Millionen LED-Lampen, zahlreiche Dekorationen und ist auf zwei Etagen voll begehbar“, listet der Schausteller auf. Unten könnte es einen Ausschank oder einen Schwenkgrill geben.
Stadt Bremen könnte mit dem Blickfang werben
„Wichtiges Argument ist aber vor allem die Attraktivitätssteigerung für den Weihnachtsmarkt“, ist der Stuhrer Unternehmer überzeugt. „Die Stadt Bremen könnte mit diesem Blickfang werben und der Baum würde sicherlich Zigtausende von weiteren Besuchern anlocken.“
Für seinen Beitrag zum Budenzauber wäre das eine Deutschlandpremiere. „Etwas Vergleichbares hat es hierzulande noch nicht gegeben“, betont Wegener. Imposanter sei höchstens jenes Konstrukt, das seit 1996 alle Jahre wieder den Weihnachtsmarkt in Dortmund ziert – ein 45-Meter hohes Stahlgerüst, das mit 1.700 Rotfichten ausstaffiert wird und die Ruhrpott-Metrople jedes Jahr 220.000 Euro kostet.
Gestaltung ist auf Weihnachtsmarkt wichtig
„Unser Geschäft bringt Bremen ausschließlich Geld ein“, betont der Geschäftsmann, dessen Familie der Branche seit sechs Generationen angehört und auch auf dem Freimarkt mit Fahrgeschäften vertreten ist. Für den adventlichen „Rummel“ könnte er durchaus Chancen haben.
Gemäß Zulassungsrichtlinie sind Gestaltung und Beleuchtung wichtig – jene Attraktionen, die zu einem ansprechenden und hochwertigen Marktbild beitragen. Technische Neuheiten, so sie den modernsten Standards entsprechen, werden von der Jury ebenfalls gerne gesehen.
Kein Gewohnheitsrecht für die Schausteller
Andererseits wird die Gestaltung des Bremer Weihnachtsmarktes nach Angaben von Marita Wessel-Niepel in der Regel wenig verändert. „Grund dafür ist die besondere Kulisse in der historischen Innenstadt“, erläutert sie.
Ein Gewohnheitsrecht gäbe es nicht. „Unseren Vorgaben gemäß soll jedoch bei mehreren Geschäften gleicher Art und Qualität jener Bewerber, der wiederholt an unseren Veranstaltungen teilgenommen und sich bewährt hat, bevorzugt werden.“ So wird es im Sommer sicher noch hitzige Diskussionen um das „Highlight“ geben.
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