Pokémon-Go in Aktion. Foto: Gilang Grimoire / Youtube
Smartphone-App

Pokémon Go: Erreicht der Hype jetzt Bremen?

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Dieses Spiel sorgt für absoluten Hype: Pokémon Go ist in den USA der Renner, die Veröffentlichung hierzulande steht kurz bevor. Doch viele Spieler achten kaum noch auf ihre Umgebung und auch Raubüberfälle gab es schon.

In den USA ist es schon in aller Munde, doch auch in Deutschland schlägt das Spiel „Pokémon Go“ schon Wellen. Dabei ist es noch nicht einmal erschienen: Eigentlich sollte die App ab dem 10. Juli zum Download zur Verfügung stehen. Doch aufgrund der Überlastung von Servern verzögert sich die Freigabe.

Kein Problem für viele Spieler, wie wir erfahren haben: Die App wird illegal massenhaft heruntergeladen und auf dem Mobiltelefon installiert. Damit riskieren die Nutzer allerdings, dauerhaft ausgeschlossen zu werden: Wer jetzt schon mitspielt, kann einem „Ban“ des Anbieters unterlegt werden, verrät ein IT-Experte. Auch ein Trojaner findet sich laut „heise online“ in einer inoffiziellen Version des Spiels.

Spieler achten kaum noch auf die Umgebung

Startbildschirm der Beta-Version von Pokémon-Go. Foto: PokeBallerLuke / Youtube

Startbildschirm der Beta-Version von Pokémon-Go. Foto: PokeBallerLuke / Youtube

Doch bei der Wartezeit dürfte es sich nur noch um Tage handeln, dann steht auch Spielern aus Bremen und Umzu „Pokémon Go“ offiziell offen. Ein Problem: Viele Jugendliche in den USA achten auf der Straße auf kaum noch etwas anderes als ihr Smartphone-Display. Ebenfalls gefährlich: Kriminelle machen sich das Spiel zunutze, um die Spieler in einen – realen – Hinterhalt zu locken, und zu überfallen.

So hat eine Gruppe von vier Männer in Missouri in den USA „Pokémon Go“ für Überfälle benutzt, wie der Fernsehsender CBS berichtet. Um das Spiel zu spielen, besucht man Sehenswürdigkeiten in der Stadt, die im Spiel „Pokestops“ genannt werden. Dort kann man sogenannte Pokeballs einsammeln – die zur Bekämpfung der Pocket-Monster benötigt werden, oder um sie zu trainieren. Es gibt auch Kampfarenen, die „gyms“, in denen sich die Pokemon bekriegen könnten.

Laut dem CBS-Bericht glaubt die Polizei, dass die Kriminellen eine „Beacon“ in der Nähe eines „Pokestops“ errichtet haben, um Spieler anzulocken. Die Tatverdächtigen wurden inzwischen übrigens festgenommen.

Pokémon-Hersteller ruft zur Wachsamkeit auf

Die Hersteller, The Pokémon Company International und Niantic, Inc, rufen Spieler deshalb dazu auf, wachsam zu bleiben und auf ihre Umgebung zu achten, wenn sie spielen. Im australischen Darwin hält das Spiel die Polizei auf Trab, weil ein Spiel-Monster immer wieder bei einer Polizeiwache auftaucht, wie IGN berichtet. Spieler gingen ständig in die Wache hinein. Ähnliches wird auch aus Iowa, USA, gemeldet, wo die Polizei die Spieler per Twitter informiert, dass es in der Wache keine Pokémon gebe.

In Bremen stellt Polizeisprecher Nils Matthiesen fest, dass das Spiel für „mentale Ablenkung“ im Alltag sorge. Der Pokémon-Go-Hype ist nach Einschätzung der Polizei zwar noch nicht angekommen, Fußgänger sollten aber sehr vorsichtig sein, wenn sie ihr Smartphone auf der Straße nutzen. „Das Risiko ist groß, dass sie die Umgebung nicht wahrnehmen.“

Medienpädagoge: Das wird in Bremen der Renner

„Das Spiel ist ein absoluter Hype und wird auch in Bremen der Renner werden“, sagt Markus Gerstmann, Medienpädagoge des Service Bureau Jugendinformation. „Pokemon Go übt auf die Kinder eine wahnsinnige Faszination aus.“

Im Prinzip hält er das Spiel für Kinder für „eine gute Sache“, weil das Computerspielen nach draußen verlagert werde, die Kinder sich bewegen, und mit Leuten zusammen treffen, die das gleiche spielen. Doch auch Gerstman mahnt: „Vorsicht ist geboten, dass die Kinder ihre Umgebung nicht aus den Augen verlieren, während sie auf ihre Smartphones starren, die Verkehrssicherheit ist dadurch gefährdet.“

Eltern sollten mit Kindern freundschaftlich sprechen

Und auch beim Downloaden über inoffizielle Kanäle sollten Jugendliche darauf achten, sich keine Malware oder Viren herunter zu laden. Gerstmann: „Ich rate Eltern mit ihren Kindern auf der freundschaftlichen Ebene über das Spiel zu sprechen, dann sind sie zugänglicher.“

Über die Gefahren könne durch Geschichten aufgeklärt werden, die man gehört habe, also etwa, dass sich jemand während dem Spielen verletzt hat, weil er nur auf den Bildschirm achtete.

mit Laura Bohlmann

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