Dürfen die deutschen Fans auch nach dem Halbfinale wieder jubeln? Foto: Nordphoto
Pro: „Kader hat enorme Qualität“
Verletzungssorgen hin oder her, der Kader verfügt in seiner Breite über eine enorme Qualität. Das fängt bei der Nummer Eins an – besser als Neuer ist zwischen den Pfosten keiner. Dass Deutschland im Turnier nur ein Gegentor kassiert hat, spricht für die Stärke der Verteidiger. Dort ist insbesondere Boateng in der Form seines Lebens. Zudem sind alle Verletzten ersetzbar: Mustafi für Hummels wäre eine Lösung, der Spanien-Legionär hat nicht nur gegen die Ukraine gezeigt, was er kann.
Auf der Sechs wäre wiederum Weigl ein vielversprechender Khedira-Ersatz, der in der Liga überzeugt hat. Und Gomez? Offensiv hat Löw sowieso nur variable Topspieler im Team, die alle wissen wo das Tor steht. Und dass sich Deutschland vom Heimvorteil des Gegners beeindrucken lässt, glaubt seit dem 7:1 gegen WM-Gastgeber Brasilien wohl niemand mehr ernsthaft. Fazit: Die Qualität der DFB-Elf spricht für sich – Auf ins Finale!
Andreas Sieler, Redaktion Achim, Oyten, Verden
Contra: „Treffsichere Stürmer bei Frankreich“
Natürlich wird die französische Nationalmannschaft ins Finale einziehen. Die Equipe Tricolore hat bis jetzt zwei große Turniere gewonnen – beide zu Hause. In nach dem 5:2 Sieg über die Island, die Überraschungsmannschaft des Turniers, ist das Team auch richtig in Fahrt gekommen. Mit Griezmann, Giroud und Payet stehen die treffsichersten Stürmer dieser Euro, jeder hat jeweils schon mindestens drei Tore geschossen.
Und gegen Island hat auch Superstar Paul Pogba seinen ersten Treffer erzielt, er kommt immer besser in Schwung. Hinzu kommt, dass die deutsche Mannschaft große Verletzungssorgen sorgen hat. In allen drei Mannschaftsteilen – Abwehr, Mittelfeld und Angriff – fallen wichtige Spieler aus. Das Abwehrbollwerk muss umgebaut werden, weil Hummels gesperrt ist, im Zentrum fällt verletzt Khedira sicher aus und Schweinsteiger ist fraglich und im Sturm muss der wiedererstarkte Gomez ersetzt werden. Allez les bleus!
Robin Eberhardt, stellvertretender Chefredakteur
