Hochofen in den Stahlwerken Bremen. Foto: Schlie Hochofen in den Stahlwerken Bremen. Foto: Schlie
Wirtschaft

Bremer Stahlwerke investieren in Hochofen Zwei

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Die Stahlwerke werden 40 Millionen Euro investieren: Der große Hochofen der Anlage soll saniert werden. Die Gewerkschaft sieht darin ein Bekenntnis zum Standort - auch wenn die Stahlkrise noch nicht vorbei ist.

Die Stahlwerke Bremen investieren über 40 Millionen Euro in ihren Hochofen 2. Das berichtet die IG Metall Küste am Montag. Voraussetzung dafür sei das Krisenpaket gewesen, das Vorstand und Betriebsrat der Stahlwerke ausgehandelt hatten. Der Mutterkonzern der Stahlwerke, Arcelor Mittal, hatte zuvor die Investition genehmigt.

„Die Investition ist ein klares Bekenntnis des Konzerns zum Standort Bremen. Sie sichert die Zukunft des Stahlwerkes und die Arbeitsplätze der Beschäftigten“, sagt Meinhard Geiken, Bezirksleiter IG Metall Küste und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von ArcelorMittal Bremen.

Großteil des Stahl aus Bremen kommt aus dem Ofen

„Ohne die Generalüberholung des Hochofens II wären bis zu zwei Drittel der Produktion in Gefahr. Deshalb haben sich IG Metall und Betriebsrat in den vergangenen Monaten für diese Entscheidung stark gemacht.“

In dieser Anlage wird ein Großteil des Stahl aus Bremen produziert. Ohne die Sanierungsmaßnahmen hätte der Hochofen voraussichtlich in zwei Jahren abgeschaltet werden müssen. Zuletzt war der kleinere Hochofen im Jahr 2008 neu zugestellt worden.

Arbeitszeitverkürzung und keine Prämien

Allerdings stecken die Stahlwerke in einer schwierigen Lage, weil Billigstahl aus China den Europäischen Markt überschwemmt. Deshalb war im Februar das Krisenpaket ausgehandelt worden. Die Beschäftigten müssen eine vierprozentige Arbeitszeitverkürzung in Kauf nehmen, Prämien für 2015 und 2016 wurden gestrichen und Mittel für einen Fonds für die Beschäftigten ausgesetzt.

„Wir mussten und wollten eine kurzfristige Kosten-Wirkung erzielen und dem Konzern dadurch keine Möglichkeit geben, Arcelor Mittal Bremen die Investitionsgenehmigung zu verweigern“, teilt die IG Metall mit.

Die Stahlkrise ist noch nicht vorbei

„Heute wissen wir, wie wichtig dieser Schritt des Betriebsrats für die Zusage der Hochofeninvestition in Bremen war“, so die Gewerkschaft weiter. Statt zeitraubende Verhandlungsrunden über einzelne Sparmaßnahmen mit dem Vorstand durchzuführen, setzte der Betriebsrat auf ein Gesamtpaket.

Allerdings rechnen auch die „Metaller“ nicht damit, dass die Stahlkrise bereits gelöst ist: „Stahlprodukte aus chinesischen Überkapazitäten landen weiterhin zu Dumpingpreisen auf den europäischen Markt und zerstören Marktstrukturen.“ Dies setzte alle Stahlbetriebe in Europa auch weiterhin extrem unter Druck, auch den Bremer Standort.

Unkalkulierbar sei aktuell die Belastung durch den CO2-Zertifikatehandel in Europa. „Es droht eine zusätzliche wirtschaftlich einseitige Belastung der europäischen Stahlindustrie gegenüber den Stahlimporten.“

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