Neues vom Transfermarkt? Sevilla-Torwart Dani Gimenez und Alejandro Galvez (rechts) am Freitagabend in Dresden im Gespräch mit vorgehaltener Hand. Foto: Nordphoto
Ein zahlenmäßiges Überangebot gibt es beispielsweise im defensiven Mittelfeld. Kapitän Clemens Fritz und den derzeit verletzten Florian Grillitsch darf man ebenso als gesetzt ansehen wie Neuzugang Thanos Petsos, der in den bisherigen Testspielen allerdings noch nicht wirklich überzeugen konnte. Philipp Bargfrede ist zwar kein Kandidat für eine Ausleihe doch aufgrund seiner langen Verletzungszeit eine Unbekannte in der Rechnung.
So scheinen die jungen Lukas Fröde und Milos Veljkovic die ersten Transferkandidaten zu sein. Allerdings ist auch Veljkovic erst seit dem Winter in Bremen und hat schon kund getan, dass er nicht ausgeliehen werden möchte. Auch Ulisses Garcia scheint aufgrund der letzten Einsätze von der sportlichen Führung eher als Mittelfeldspieler angesehen zu werden. Findet man keinen passende Verwendung für den Schweizer, könnte er ein weiterer Kandidat sein.
Auch Offensivkräfte gibt es reichlich. Dass László Kleinheisler sich nach seinem guten EM-Auftritt verletzt hat, macht die Situation nicht einfacher. Schließlich braucht man einen fitten Ersatz, sollte Zlatko Junuzovic vielleicht doch noch ein Angebot bekommen, dem er nicht widerstehen kann.
Hajrovic möglicher Kandidat für Transfer
Maximilian Eggestein wäre ein Kandidat für eine Ausleihe, sollten die Verantwortlichen überzeugt sein, dass er nicht genügend Einsatzzeiten bei den Profis bekommt und sich in der 3. Liga nicht weiterentwickeln kann. Wahrscheinlicher ist aber, dass für Izet Hajrovic ein passender Abnehmer gesucht wird. Der Schweizer zeigte sich in den Testspielen zwar sehr engagiert, übertrieb es gelegentlich mit dem Einsatz.
Groß ist auch das Angebot auf der linken Abwehrseite. Zwar gab es Gerüchte um ein mögliches Interesse ausländischer Clubs an Santiago Garcia, doch konkretisiert hat sich das bislang nicht. Weder Janek Sternberg, noch Ulisses Garcia oder Leon Guwara konnten Stammplatz des Argentiniers bisher ernsthaft gefährden.
Guwara und Sterberg durften sich im Zillertal als Ersatzmann für die rechte Seite versuchen, wo Theodor Gebre Selassi bislang ohne „gelernte“ Konkurrenz dasteht. Insbesondere, wenn Sportchef Frank Baumann noch einen Mann für die rechte Seite verpflichten sollte, wird mindestens einer der Linksfüße gehen müssen.
Gálvez-Verkauf rückt näher
Für die Innenverteidigung sucht Werder noch nach einem Rechtsfuß. Alejandro Gálvez hat im Zillertal nicht die erwünschte Einsatzgarantie bekommen. Gibt es ein brauchbares Angebot und findet Frank Baumann einen passenden Ersatz, dürften die Tage des Spaniers in Bremen gezählt sein. Dass Gálvez gegen Sevilla als einziger der vier Innenverteidiger nicht zum Einsatz kam, könnte bereits ein Fingerzeig in diese Richtung sein.
Der Sturm präsentierte sich im bisherigen Verlauf der Vorbereitung als laues Lüftchen. Das lag einerseits sicher daran, dass man insgesamt den Schwerpunkt auf Defensivarbeit gelegt hatte. Andererseits gibt es auch individuelle Gründe.
So wirkt Claudio Pizarro weiterhin nicht frisch, muss sich Auszeiten vom Mannschaftstraining nehmen. Hoffnungsträger Johannes Eggestein braucht Zeit, um sich an Tempo und Härte in der Bundesliga zu gewöhnen.
Bundesligatauglichkeit noch nicht untermauert
Auch Lennart Thy konnte den Beweis seiner Bundesligatauglichkeit noch nicht in Testspielen untermauern. Aron Jóhannsson arbeitet seit Monaten an seinem Comeback, Justin Eilers ist noch verletzt, Melvelyn Lorenzen ist erst mit Verspätung ins Manschaftstraining eingestiegen.
Geht man davon aus, dass von den Neuen keiner sofort verliehen werden soll, wäre Lorenzen der einzige Kandidat für Ausleihe oder Verkauf. Allerdings ist er auch der einzige neben Pizarro, der bei seinen 14 Bundesligaeinsätzen zumindest schon mal ein Tor erzielt hat.
Drückt man es positiv aus, hat Werder viele Spieler auf einem Niveau. Drückt man es weniger nett aus, gibt es viel Masse und große Hoffnungen aber nur wenig nachgewiesene Klasse. Man darf gespannt sein, ob der Plan aufgeht, das mit Kompaktheit zu kompensieren.
