Drei Überraschungsgäste sind zum Gratulieren gekommen: Der Borsteler Johann Ditzfeld feierte am Samstag seinen 80. Geburtstag. Da gratuliert für gewöhnlich der stellvertretende Bürgermeister, doch in diesem Fall ließ es sich Rainer Ditzfeld nicht nehmen, selbst zu erscheinen.
Bei seinem Patenonkel, der nach dieser langen Zeit die letzten Wochen im Stadtrat zubringt, wolle er das selbst machen, so Rainer Ditzfeld. Gemeinsam mit seinen Amtsvorgängern Uwe Kellner (Bürgermeister von 2006 bis 2014) und Christoph Rippich (1968 bis 2006) kam er dafür ins Gasthaus Segelken nach Bassen.
„Ich hätte gerne die 50 Jahre voll gemacht“
Johann Ditzfeld ist seit 48 Jahren im Achimer Stadtrat, in diesem Sommer beendet er sein Engagement. „Ich hätte gerne die 50 Jahre voll gemacht“, meint er, „doch irgendwann muss Schluss sein“. Langweilig wird es ihm nicht werden, ist sich Ditzfeld sicher.
Die heimische Landwirtschaft, die sein Sohn führt, und sein „Hobby“ – das Treckerfahren („Das habe ich mit sieben Jahren gelernt“) – werden ihn weiter beschäftigen. Auch in seiner Rolle als Schiedsmann (vorgerichtliche Streitschlichtung für Bürger) werde er weiterhin ab und zu im Rathaus auftauchen.
Johann Ditzfeld „eine zentrale Säule der Demokratie“
Als eines der Highlights seiner politischen Karriere nannte der Gefeierte das neue Achimer Feuerwehrhaus, das gegen viel Widerstand durchgesetzt worden sei, sich heute aber an einem „idealen Platz“ befinde. An den Krankenhausbau erinnerte Gratulant Rippich, der in seiner Rede einige Erinnerungen an das gemeinsame politische Wirken hervorholte.
Es sei eine Seltenheit, dass jemand so lange für die Gemeinschaft tätig ist, so der Ehrenbürgermeister. Und noch mehr Lob: „Menschen wie Johann Ditzfeld sind unheimlich wichtig und eine zentrale Säule der Demokratie“. Man kenne und schätze sich, auch wenn man sich nicht immer verstanden habe, so das frühere Stadtoberhaupt der SPD.
Dankbar und sprachlos
Uwe Kellner führte in seiner Ansprache das einfache Verhältnis zu Johann Ditzfeld aus und gab ebenfalls einen Rückblick auf Vergangenes. Nach den drei Ansprachen brachte der sichtlich gerührte Johann Ditzfeld nur sechs Worte hervor: „Ich bin sprachlos. Vielen, vielen Dank.“
Geschenke wurden schließlich auch überreicht – neben Wein gab es eine Urkunde zum Geburtstag und 48 Jahre Ratstätigkeit: „Vielen Dank für dieses einmalige ehrenamtliche Engagement für die Stadt Achim“.