Die Nachfrage ist groß wie noch nie: Die Linie 220 des Bürgerbusses in Ganderkesee fährt ab Montag auf allen sechs Touren mit zwei Fahrzeugen im Tandembetrieb. Fotomontage: Konczak Nur noch wenige Tage werden die kleinen Bürgerbusse auf der Linie 220 zu sehen sein. Symbolfoto: Konczak
Bürgerbus

Linienbusverkehr für die 220 in Ganderkesee

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Die Bürgerbus-Linie 220 ist in den vergangenen Monaten so stark nachgefragt worden, dass auf der Strecke ab dem 4. August ein Linienbus von Weser-Ems-Bus verkehren wird. Dadurch müssen einige Haltestelle entfallen.

Turbulent ging es in der vergangenen Zeit beim Bürgerbus in Ganderkesee zu: Steigende Fahrgastzahlen auf der Linie 220 (mit einem Rekord von 4.800 beförderten Personen im April) führten zum Tandembetrieb zweier Bürgerbusse. Als auch das nicht ausreichte, waren ein Bürgerbus mit acht Sitzplätzen und ein Bus von Weser-Ems-Bus (WEB) mit 25 Plätzen parallel im Einsatz. „Das war allerdings kein langfristiges Konzept“, sagt Rolf Kuhlmann vom Bürgerbus-Vorstand.

Eine neue Lösung musste her und ist inzwischen auch gefunden: Ab dem 4. August wird auf der Linie 220 ein Niederflurbus von WEB im Einsatz sein. So wird aus dem Bürgerbus ein Linienbusverkehr – darauf verständigten sich WEB und der Bürgerbusverein mit dem Landkreis Oldenburg, der Gemeinde Ganderkesee und dem Zweckverband Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (ZVBN).

Linienbusverkehr wird mit 108.000 für 2017 gefördert

Die drei zuletzt genannten Akteure fördern das Vorhaben ab August bis Jahresende mit jeweils 15.500 Euro. Für das Jahr 2017 kommt eine Gesamtsumme von 108.000 Euro auf die drei Beteiligten zu.  Der Gemeinderat in Ganderkesee hat zudem den Bürgerbusverein jährlich mit 25.000 Euro bezuschusst. Über diese Summe werde jedes Jahr erneut bei den Haushaltsberatungen entschieden, sagt Peter Meyer, Fachbereichsleiter Gemeindeentwicklung.

„Wir als Gemeinde wollen den öffentlichen Personennahverkehr immer stärken“, so Meyer. „Da hat der Bürgerbus schon immer eine wichtige Rolle gespielt.“ Er freut sich, dass das Angebot für die Ganderkeseer nochmals verbessert werden kann. Um die 40 Sitzplätze werden in dem Bus vorhanden sein, zudem einige Steh- und Stellplätze für Rollatoren und Co.

Längerer Fußweg für Senioren aus DRK-Wohnanlage

Allerdings müssen aufgrund der Größe des Fahrzeugs und den nicht vorhandenen Wendemöglichkeiten einige Haltestellen entfallen. Nicht mehr bedient werden in Bookholzberg die Haltestellen „Harmenhauser Straße“, „Apfelallee“, „Volksbank“ und „DRK-Wohnanlage“. Die Haltestelle „An der Ellerbäke“ wird auf Höhe der Huder Straße in die Fischbeckstraße verlegt. Am östlichen Ende der Fischbeckstraße und am THW entstehen neue Haltestellen.

„Die Personen aus dem Seniorenzentrum haben nun einen weiteren Fußweg zurückzulegen“, sagt Meyer und betont, dass sich die Gemeinde um eine Lösung bemüht habe. Der Vorschlag, einen kleinen Weg über Grundstücke verlaufen zu lassen, fand jedoch bei einigen Eigentümern keinen Anklang.

Linie 220 fährt vier Bauerschaften nicht mehr an

In Ganderkesee entfallen die Haltestellen „Famila“ und „B 75/Bookhorner Weg“. Für die Fahrten nach Falkenburg wird probeweise die neue Haltestelle „Schulze-Delitzsch-Straße“ bei der Ländlichen Erwachsenenbildung eingerichtet. „Im Welsetal“ kann nur in Fahrtrichtung nach Ganderkesee bedient werden.

Die Linie 220 wird zudem ab dem 4. August nicht mehr die Strecken nach Steinkimmen, Bergedorf, Bürstel und Immer fahren, da die Nachfrage dort zu gering ist. Die Linie wird sechs Mal am Tag im Zwei-Stunden-Takt verkehren und fährt weiterhin zum VBN-Tarif.

„Es ist eine Besonderheit: Erstmals wird in Niedersachsen eine Bürgerbuslinie umgewandelt“, sagt Stefan Bendrien vom ZVBN. Am 3. August will sich der Bürgerbus-Vorstand bei der letzten Tour von der Linie „verabschieden“. Der Verein hat sie im Dezember 2008 eingerichtet.

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