Wer unter der Woche vormittags in die Bremer Freibäder will und nicht zu den absoluten Frühaufstehern gehört, die zwischen vor 9 Uhr (Stadionbad, Freibad Blumenthal und Horner Bad) oder sogar vor 8 Uhr (Schlossparkbad) ihre Bahnen ziehen, hat oft Pech und steht vor verschlossenen Türen. Einzige Ausnahme: Der Freibadteil des Westbads ist von morgens bis abends durchgängig geöffnet.
Seit die Temperaturen in Bremen wieder hochsommerlich sind, musste mancher an den anderen Bädern unverrichteter Dinge wieder nach Hause fahren und ärgerte sich darüber, dass die Freibäder trotz besten Wetters geschlossen sind. Geschwommen werden kann nämlich erst wieder ab 13 Uhr (Stadionbad und Schlossparkbad) beziehungsweise 14 Uhr (Horner Bad, Blumenthal).
Bäder rechnen nicht mit genügend Kunden
„Die Erfahrung hat gezeigt, dass zu diesen Uhrzeiten nicht viele Leute kommen“, sagt Laura Schmitt, Sprecherin der Bremer Bäder. Deshalb sei man nach den Sommerferien wieder dazu übergegangen, die Freibäder in den Vormittagsstunden zu schließen. Wer doch schwimmen wolle, den verweist sie auf das Bad in Walle.
Im niedersächsischen Umland stehen den Menschen allerdings sehr wohl ihre Freibäder zur Verfügung. So öffnet die Gemeinde Weyhe ihr Bad in Kirchweyhe durchgängig. Nach dem Frühschwimmen für Saisonkarteninhaber können alle anderen von 8 beziehungsweise am Mittwoch ab 9 Uhr bis 20 Uhr schwimmen.
Auch wenn vormittags keine Schüler kommen könnten, lohne sich die Betriebszeit, sagt Fabian von Weyhe, Fachbereichsleiter Bildung und Freizeit bei der Gemeinde Weyhe. „Das Bad wird auch dann gut besucht“, sagt er. Auch reagiere man spontan auf gutes Wetter. Für Freitag plant die Gemeinde deshalb von 21 bis 24 Uhr ein Nachtschwimmen. „Das haben wir in den vergangenen Tagen entschieden“, so von Weyhe.
In Niedersachsen durchgängig geöffnet
Auch in Ganderkesee können Wasserratten den ganzen Tag schwimmen. Das Freibad ist an Wochentagen von 6 bis 20 Uhr und am Wochenende ab 7 Uhr geöffnet.
„Die Bremer Freibäder werden mit Steuergeldern finanziert“, sagt Laura Schmitt von den Bremer Bädern. Deshalb sei der Betrieb verpflichtet, wirtschaftlich zu arbeiten und zu schließen, wenn mit nur wenigen Besuchern zu rechnen ist.
In Bremen könnte die Freibadsaison bereits am Sonntag enden. Das zumindest wird vom Personal in den Freibädern kommuniziert. „Wir müssen sehen, wie sich das entwickelt“, sagt hingegen Schmitt. Eine endgültige Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen, auch wenn die Saison in der Regel immer Ende August/Anfang September vorbei sei.
Saison endet vielleicht schon am Sonntag
Und auch hier handhabt man es in Weyhe anders. „Wir streben an, auf jeden Fall bis Mitte September zu öffnen“, sagt von Weyhe – auch wenn das Wetter in der nächsten Woche wieder etwas schlechter werden soll. „Die Temperaturen werden bei um die 20 Grad liegen, aber nicht weit darunter.“
Über die Bremer Freibad-Öffnungszeiten ärgert sich auch Marco Lübke, sportpolitischer Sprecher der CDU. „Die Sonne scheint und in Bremen sind die Freibäder zu“, schimpft er. Der Ärger der Bremer, die sich bei den aktuellen Temperaturen nach Abkühlung sehnen, sei verständlich. „Sportsenatorin Anja Stahmann ist in der Pflicht, dass die Freibäder flexibel auf sonnige Tage reagieren können und bürgerfreundliche Öffnungszeiten anzubieten.