Am Theater am Goetheplatz beginnt der Weg durch das „Viertel“. Foto: Schlie Am Theater am Goetheplatz beginnt der Weg durch das „Viertel“. Foto: Schlie
Stadtteilspaziergang

Das „Viertel“ ist nicht nur Bremens Multikulti-Zone

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Die lebendigste Flaniermeile der Stadt – kurz: das „Viertel“ – bietet jedem etwas. Am Tag kann man beim Bummeln durch manch ausgefallenen Laden stöbern und das quirlige Nachtleben lockt nicht nur Bremer an.

Auf einer Länge von 1.300 Metern – also gut 15 Minuten Fußweg – erstreckt sich die Hauptmeile des „Viertels“ vom Theater am Goetheplatz im Stadtteil Mitte bis zum Werderimbiss in der Östlichen Vorstadt. Wer auf dieser Strecke läuft, trifft dort jeden Tag Menschen allen Alters, zahlreicher Nationen und die komplette Bandbreite urbaner Vielfalt.

Anwohner finden alles, was es zum Leben braucht, vor ihrer Haustür – und müssten ihr „Viertel“ eigentlich nie verlassen. Für den alltäglichen Bedarf sind zahlreiche Lebensmittelmärkte, Bioläden, eine Metzgerei aber auch Drogerien oder Friseurgeschäfte fester Bestandteil der Einkaufsmeile.

Ausgefallene Läden und Nischengeschäfte

Doch insbesondere eine Vielzahl von Nischengeschäften lockt auch viele Besucher aus einem großen Umfeld in den zentral gelegenen Stadtteil: Weinhandlungen, Bücherläden, Kinos, ein Skatershop, ausgefallene Klamottenläden, ein Plattenladen und zahlreiche weitere Fachgeschäfte haben sich auf diesen wenigen Metern angesiedelt.

Das einzige was man im „Viertel“ spärlich findet ist Ruhe, glücklicherweise ist es jedoch zu den Grünflächen am Weserufer oder zum Werdersee nur ein Katzensprung.

Gastronomische Vielfalt im „Viertel“

„Ich mag das Multikulturelle“, sagt Christian Kammann, der an der Ladentheke des Brolters Bierspezialitäten verkauft. Die Menschen im Viertel seien eher gemütlich unterwegs, und was ihn besonders freut, sie „probieren auch gerne mal etwas Neues“, so Kammann.

Was das „Viertel“ insbesondere auszeichnet, ist seine Auswahl an gastronomischen Angeboten aus aller Welt – von einfachem Fastfood bis zur gehobenen Küche. Auf der Suche nach kulinarischen Erlebnissen empfiehlt es sich, auch die zahlreichen Seitenstraßen mit einzubeziehen.

„Zuviele Wettbüros und Kioske“

Das gleiche gilt für die Kneipenszene: Studenten, Touristen und Alteingesessene prägen das quirlige Nachtleben rund um die Straße Vor dem Steintor. Ob urige Kaschemme, charmante Kneipe, Cocktailbar, Live-Schuppen oder Hipster-Café – zwischen dem Osterdeich und dem sogenannten Bermuda-Dreieck im Fesenfeld findet jeder etwas für seinen Geschmack.

Über „eine Handvoll“ gute Kneipen freut sich auch Anwohnerin Rebecca Bernsdorf. „Schön, dass man die hat – die gibt‘s auch noch in 20 Jahren“, so die Leiterin des Malenchen am Sielwall. Sie bemängelt allerdings, dass um das Bestehende wenig innovatives hinzukommt. „Es gibt wenig alternative Schuppen, stattdessen zuviele Wettbüros und Kioske“, moniert die 30-Jährige die Entwicklung in den vergangenen Jahren.

Den Geldbeutel im Auge behalten

Aufgrund der guten Anbindung durch Bahnhofsnähe und die Straßenbahnlinien 2,3 und 10 finden auch zahlreiche Besucher von Außerhalb ihren Weg ins „Viertel“. Ein Manko beim Flanieren durch die Straßen ist allerdings die Kriminalität – seine Geldbörse sollte man besser eng am Körper tragen.

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