Zwei Wochen nachdem eine in der Weser treibende Frau gemeldet wurde, haben Rettungskräfte eine leiche geborgen. Foto:av In Bremen-Vegeack hat ein Geschäftsmann die Ermittlungen zu einem mutmaßlichen Diebstahl selbst in die Hand genommen und damit einen Polizeieinsatz ausgelöst. Symbolfoto: WR
Vegesack

Eigenmächtige Ermittlungen führen zu Polizeieinsatz

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Weil sich ein Geschäftsmann nicht auf die Polizei verlassen wollte, nahm er am Donnerstagabend die Suche nach einer Ladendiebin in die eigene Hand. Ein Angestellter bedrohte sogar zwei Beteiligte mit einer Waffe.

Nach dem Anschauen von Videoaufnahmen aus seinem Geschäft in der Gerhard-Rohlfs-Straße, die einen Diebstahl von Schmuck zeigten, nahmen der 35 Jahre alte Geschäftsinhaber und ein 18 Jahre alter Angestellter die „Ermittlung“ der Täter in die eigene Hand.

Ein Angestellter bedrohte die Verdächtigen mit einer Waffe

Sie waren der Meinung, dass eine Frau aus der Friedrich-Klippert-Straße und ein Pärchen den Diebstahl begangen hätten. Der 18-Jährige traf in der Friedrich-Klippert-Straße am frühen Donnerstagabend auf das Paar und bedrohte die beiden nach deren Aussage mit einer Pistole.

Er zeigte ihnen das Video aus dem Geschäft auf seinem Handy und forderte den Mann und die Frau auf, ihm den Aufenthaltsort der darauf gezeigten Ladendiebin zu nennen. Kurze Zeit später ließ er von den beiden ab und begab sich mit dem Geschäftsinhaber zu einer Wohnung in der Friedrich-Klippert-Straße. Dort vermutete man die Täterin.

Meherer Männer standen vor der Tür der Frau

Als die beiden Männer zusammen mit weiteren Mitarbeitern des Geschäftes bei der Frau klopften, öffnete diese kurz die Tür. Obwohl einer der Männer versuchte, die Frau zu packen und sie dabei leicht verletzte, konnte sie die Tür wieder schließen.

Die 20 Jahre alte Frau bekam Angst und rief auf dem Balkon um Hilfe. Eintreffende Polizisten konnten die Lage vor der Wohnung der 20-Jährigen beruhigen. Die Mitarbeiter des Geschäftes erhielten einen Platzverweis. Eine Nachschau in der Wohnung der vermeintlichen Täterin führte zum Auffinden von Schmuckstücken. Ob es sich dabei um Diebesgut handelt, muss noch geklärt werden.

Waffe soll eine Spielzeugpistole gewesen sein

Der 18-Jährige wurde vorläufig festgenommen. Er gab an, lediglich eine Spielzeugpistole mit sich geführt zu haben, die er anschließend weggeworfen habe. Nach Ende der polizeilichen Maßnahmen wurde er entlassen.

Mit dem Geschäftsinhaber führten die Beamten ein normenverdeutlichendes Gespräch. Die Polizisten fertigten Strafanzeigen wegen Bedrohung, Körperverletzung und Diebstahl. Die Ermittlungen in diesem Fall dauern an.

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