Die Klettertürme sind inzwischen repariert worden, doch die Grünen streben eine größere Lösung an, um das Oyter-See-Gelände langfristig in Schuss zu halten.Foto: Bruns Die Klettertürme sind inzwischen repariert worden, doch die Grünen streben eine größere Lösung an, um das Oyter-See-Gelände langfristig in Schuss zu halten. Foto: Bruns
Oyten

Fünf vor zwölf am Oyter See

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Die Oytener Grünen wollen eine Initiative zur Aufwertung des Oyter-See-Geländes anschieben. Zu einem ersten Gedankenaustausch rufen sie interessierte Bürger auf, am kommenden Dienstag um „fünf vor zwölf“ vorbeizukommen.

VON HENRIK BRUNS

Einen Monat vor der Kommunalwahl hat die Fraktion ein öffentlichkeitswirksames Thema ausgegraben, könnte man meinen. Es geht um den Zustand des Erholungsgebiets Oyter See. Bürger, die es nutzen, würden es leid sein, immer wieder auf Nichtzuständigkeiten hingewiesen zu werden, wenn es um Instandhaltungsmaßnahmen geht.

Besonderen Groll bei den Grünen hat eine Sperrung des Klettergerüsts auf dem Kinderspielplatz aus Sicherheitsgründen – mitten in den Sommerferien – ausgelöst. Um eine Reparatur habe sich monatelang niemand gekümmert, so die Kommunalpolitiker.

Anfrage zu Oyter See im Mai gestellt

Doch tatsächlich hat man das Thema schon etwas länger auf dem Zettel. Bereits im Mai hatte die Oytener Grünen-Kreistagsabgeordnete und stellvertretende Landrätin Karin Labinsky-Meyer eine Anfrage bei der Kreisverwaltung bezüglich der Eigentumsverhältnisse und Zuständigkeiten für das Oyter-See-Gelände gestellt.

Die Grünen nahmen damals an, der Landkreis müsse sich um Instandsetzungsmaßnahmen des Rundwegs um das Erholungsgebiet kümmern. Dem hat Landrat Peter Bohlmann inzwischen widersprochen.

Bohlmann: Keine Unterhaltungspflicht für Wege

Seit dem Verkauf des Campingplatzes an die Firma Knaus im März 2004 seien die noch in Besitz des Landkreises befindlichen Teile des Gebiets „rechtlich Teil der freien Landschaft geworden, die jeder Mensch betreten und sich dort erholen darf“, so der Kreisverwaltungschef. Eine Unterhaltungspflicht für die Wege bestehe aber nicht.

Kein allgemeines Betretungsrecht gebe es dagegen für den Campingplatz in Besitz der Firma Knaus. Lediglich die im örtlichen Interesse liegende Wandermöglichkeit über Teile des Knaus-Grundstücks sei vertraglich geregelt worden.

Bauhof kommt nicht über marode Brücke

Der Gemeinde Oyten wiederum gestatte man, sich auch pflegerisch um die kreiseigenen Teile des Rundwanderwegs zu kümmern, denn Bohlmann sieht darin kein überörtliches Interesse, wie er betont.

Momentan könne der Oytener Bauhof allerdings nicht mit Fahrzeugen über eine marode Brücke, die eine wichtige Zufahrt im Zuge von Instandhaltungsmaßnahmen darstelle. Deren Sanierung würde rund 16.000 Euro kosten, von denen der Landkreis die Hälfte übernehmen würde. Die Gemeinde habe sich dazu aber bislang nicht geäußert.

Oyxit am Oyter See?

Interessanter für die Oytener Politik dürfte eine andere Aussage in dem Antwortschreiben Bohlmanns sein: „Sollte die Gemeinde Oyten jedoch planen, den See in seiner Erholungsfunktion weiterzuentwickeln, ist der Landkreis grundsätzlich bereit, den Landschaftsschutz aufzuheben.“ Sogar eine Übertragung der kreiseigenen Flächen käme in Betracht.

Die Oytener Grünen stellen daher jetzt die Frage nach einem „Oyxit am Oyter See“ – also ob es Sinn macht, dass die Gemeinde tatsächlich die Grundstücksanteile des Landkreises auf dem Gelände übernimmt.

Treffen am Dienstag um fünf vor zwölf

Unabhängig von den Besitzverhältnissen sieht man die Gemeinde aber auf jeden Fall in der Pflicht. „Der See gehört zu Oyten, und die Gemeinde wirbt damit. Daher muss die Gemeinde auch die Initiative ergreifen“, so Labinsky-Meyer.

Ihre eigenen Vorschläge zur Zukunft des Oyter Sees wollen die Grünen interessierten Bürgern und der Presse am Dienstag, 16. August – zur auch symbolisch gemeinten Zeit – um 11.55 Uhr beim Klettergerüst am Oyter See erstmals vorstellen. „Wir möchten aber auch, dass möglichst viele Bürger kommen und ihre Ideen einbringen“, sagt die stellvertretende Landrätin.

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