Insgesamt hatte diese Katze sieben Kitten bekommen. Drei fanden die Tierschützer tot an der Fundstelle, zwei mussten aufgrund des massiven Madenbefalls eingeschläfert werden. Zwei Kitten kämpfen derzeit noch auf dem Delmenhorster Tierschutzhof ums Überleben. Foto Konczak Insgesamt hatte eine Fundkatze sieben Kitten bekommen. Drei fanden die Tierschützer tot an der Fundstelle, zwei mussten aufgrund des massiven Madenbefalls eingeschläfert werden. Zwei Kitten kämpfen derzeit noch auf dem Delmenhorster Tierschutzhof ums Überleben. Foto Konczak
Tierschutzverein

Aus den kleinen Kitten kamen Maden herausgekrochen

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Den Mitarbeitern des Delmenhorster Tierschutzhofes ist es am Sonntag kalt den Rücken runter gelaufen, als eine Mutterkatze mit vier Kitten abgegeben wurde. Den Tieren liefen Maden aus den Wunden.

„Man mag sich nicht vorstellen, welches Bild sich einem bietet, wenn Maden aus einem kleinem lebenden Kätzchen herauskrabbeln“, sagt Marc van der Velde, Sprecher des Delmenhorster Tierschutzvereins. „Dieser Fall macht erneut deutlich, wie wichtig die Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen ist.“

Auch Tierheimleiterin Nadine Wessollek, die am Sonntag im Einsatz war, kann die Bilder, die ihr der Anblick der Tiere bot, nicht mehr aus dem Kopf kriegen: „Es gibt Tage, da hasse ich meinen Job“, betont sie. Die Kleinen seien gerade eine Woche alt gewesen und draußen geboren worden, weil es immer noch Menschen gäbe, die ihre Katzen nicht kastrieren lassen. „Insgesamt waren es wohl sieben Babies, drei lagen bereits tot an der Fundstelle“ berichtet Wessollek. „Wir sind dann  schnell zum Tierarzt gefahren, denn die Kitten sahen nicht gut aus. Alle vier hatten schlimmen Madenbefall und waren unterernährt. Zwei von ihnen musste der Tierarzt leider einschläfern. Der Befall war so stark, dass auch das Spülen der Wunden und Medikamente nicht mehr halfen“, schildert sie. „Bei dem Gedanken, was für qualvolle Schmerzen die Kleinen erleiden mussten, kommen mir die Tränen.“

Unklar ist, ob die Kitten durchkommen

Zwei kleine Kitten kämpfen derzeit noch ums Überleben. Ob die Behandlung anschlägt, sollen die nächsten Tage zeigen. „Jetzt hoffen wir, dass die beiden durchkommen und die Mutter anschließend die Versorgung wieder übernimmt. Sonst müssen wir die Kleinen mit dem Fläschchen aufziehen“, erklärt die Leiterin des Tierschutzhofes.

Bereits 82 Katzen wurden in diesem Jahr auf dem Tierschutzhof aufgenommen, davon alleine 42 Jungkatzen. „Gerade diese kommen oft in einem erbärmlichen Zustand auf den Hof“, erläutert Marc van der Velde. Zudem stelle die Versorgung der Jungkatzen die ehrenamtlichen Akteure des Tierschutzvereins immer wieder vor große Herausforderungen. „Das Problem ist nur durch Kastration in den Griff zu bekommen“, sind sich die Tierschützer einig. „Wir appellieren daher an alle Katzenbesitzer ihre Tiere kastrieren zu lassen.“

Viele Fundtiere sind unterernährt, krank und verletzt

Teilweise werden die Tiere von aufmerksamen Findern am Tierschutzhof abgegeben oder von den Akteuren selber eingefangen. „Als domestizierte Haustiere sind die Mutterkatzen nicht mehr in der Lage, sich und ihre Nachkommen vollständig alleine zu versorgen. Deshalb sind viele Tiere unterernährt, krank oder verletzt“, schildert Wessollek.

In Delmenhorst besteht seit 2010 eine Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht für Katzen mit Freigang. In vielen Nachbargemeinden wie beispielsweise Ganderkesee gibt es so eine Verordnung allerdings nicht.

Wer die Arbeit des Tierschutzvereins unterstützen möchten, kann mit einer Spende einen Beitrag zur Minderung des Katzenelends leisten. Spendenkonto: Tierschutzverein Delmenhorst u.U. e.V., IBAN: DE15 2805 0100 0030 4174 30.

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