Die Modernisierung der aus den 70er Jahren stammenden Kläranlage soll schrittweise bis 2019 erfolgen. Hans Ulrich Salmen, Geschäftsführer der Stadtwerke-Gruppe, nennt für die Maßnahme dreierlei Gründe: Die Bauwerke seien stark in die Jahre gekommen und in ihrer Substanz angegriffen, verfahrens- und energietechnisch sei das Klärwerk veraltet und auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen hätten sich verändert. Um die Einrichtung für die Zukunft zu rüsten, greifen die Stadtwerke tief in die Tasche: Das Investionsvolumen beträgt insgesamt acht Millionen Euro.
Im Zuge der Modernisierung soll die Kläranlage, die derzeit über drei Reinigungsstufen verfügt, für eine vierte Stufe vorbereitet werden, die der Gesetzgeber zukünftig verlangen könnte. Dabei handelt es sich um eine Anlage, welche Feinpartikel und Arzneimittelrückstände aus dem Wasser filtert. Im Delmenhorster Abwasser befinden sich insbesondere große Mengen an Röntgenkontrastmitteln, Antibiotika, Schmerzmittelrückständen und Östrogenen.
Energieeinsparung nach modernisierter Kläranlage
Zurzeit gibt es Am Donneresch eine Anlage zur Überschuss-Schlammverdickung, fünf Doppelbecken mit Oberflächenrotoren, die Luftsauerstoff in das Oberflächenwasser einfügen, um die reinigenden Bakterien in „Schwung“ zu bringen sowie das Nachklärbecken, welches das Wasser dahingehend aufbereitet, dass es in die Weser geleitet werden kann. Insbesondere nach der Modernisierung der zweiten Anlage erhoffen sich die Verantwortlichen eine Stromeinsparung von rund 40 Prozent, da die Rotoren durch Rohre am Grund ausgetauscht werden sollen, aus denen der Luftsauerstoff dann geblasen wird. Auch durch die Überschuss-Schlammverdickung, die nach der Modernisierung über ein Siebband läuft, soll der Schlamm effizienter vom Wasser getrennt werden.
Im September ist ein Info-Nachmittag für die Anwohner vorgesehen.