Prof. Dr. Sebastian Melchior, Dr. Hubertus Hess-Grunewald und Dr. Markus Köhl (v.l.) halten sich nicht zufällig die Hand vor den Schritt: Die drei werben für eine Prostata-Untersuchung, so wie auch Dr. Silke Sittner (rechts). Foto: lod Der Chefarzt der urologischen Klinik in Mitte, Dr. Melchior, Werders Geschäftsführer Dr. Hess-Grunewald und Dr. Köhl (AOK (v.l.) halten nicht zufällig die Hand vor den Schritt: Die drei werben für eine Prostata-Untersuchung. Foto: lod
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20 Sekunden Prostata-Check für 90 Minuten Werder

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Sexy ist das Thema Prostata-Krebs nicht - solange es keine Symptome gibt, beschäftigt Mann sich lieber nicht damit. Fußball ist da deutlich beliebter; um Männer zur Vorsorge zu bewegen, verlost Werder 25 x 2 Freikarten.

Zu Beginn drei Infos, die ein bisschen weh tun: Erstens: Prostata-Krebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Zweitens: Wenn erst einmal Symptome auftreten, ist eine Heilung oft nicht mehr möglich. Drittens: An Prostatakrebs sterben etwa drei von hundert beliebigen Männern.

Und nun drei Infos, die eher Hoffnung machen: Erstens: Prostata-Krebs schreitet oft recht langsam voran. Zweitens: Wenn er früh erkannt wird, sind die Heilungschancen sehr gut. Drittens: Eine Vorsorgeuntersuchung tut nicht weh und dauert nicht lang.

Prostata-Vorsorge für alle Männer ab 45 Jahren

Unter älteren Männern ist Prostata-Krebs sehr weit verbreitet. Weil die Krankheit so langsam voranschreitet, ist im hohen Alter manchmal gar keine Behandlung nötig – eine aktive Beobachtung reicht dann aus.

Besonders gefährlich ist die Krebsart daher für diejenigen, die etwas früher daran erkranken – gerade sie sollten daher zur Vorsorgeuntersuchung gehen. „Wir empfehlen Männern ab etwa 45 Jahren, sich regelmäßig checken zu lassen“, erzählt Dr. Markus Köhl von der AOK.

Tatsächlich aber sei diese Altersklasse leider „fast ein Totalausfall, was die Vorsorge angeht“, so Köhl  weiter. Insgesamt lasse nur etwa jeder sechste Mann seine Prostata regelmäßig untersuchen. Bei jungen Frauen gehen dagegen etwa 80 Prozent alle drei Jahre zum Gebärmutterhalsscreening.

„Ich hab ja keine Beschwerden…“

Bei einer Umfrage des Robert-Koch-Instituts von 2010 wurden Männer gefragt, warum sie nicht zur Vorsorge gehen. Das Ergebnis: 58 Prozent geben an, sie hätten  keine Beschwerden – fatal, denn wenn erst Symptome da sind, sinken die Heilungschancen rapide.

Weitere 30 Prozent halten die Untersuchung nach eigener Aussage nicht für nötig; und etwa 16 Prozent gehen deshalb nicht zum Arzt, weil ihnen die Untersuchung unangenehm ist.

Erst zum Urologen, dann zum Werder/Frankfurt-Spiel

Was also tun, um Männern das Thema ein wenig schmackhafter zu machen? Die AOK, die Bremer Krankenhäuser, ein Pharmaunternehmen und der Berufsverband der Urologen haben sich den SV Werder Bremen ins Boot geholt, um auf das Thema aufmerksam zu machen.

Der Verein verlost 25 mal zwei Freikarten (Tribüne) für das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag, 20. November; die AOK verlost zusätzlich 5 mal zwei Karten für die AOK-Loge.

Teilnehmen können Männer über 45: Sie müssen die Teilnahmekarten (hier bekommt man sie) einfach bis zum 31. Oktober bei einem Urologen oder Hausarzt direkt in der Praxis abgeben. Von dort  werden sie zur Auslosung geschickt – und mit ein wenig Glück geht’s dann ins Stadion.

Untersuchung schmerzlos – und vor allem kurz

Die Untersuchung, so Dr. Sebastian Melchior, sei kurz und schmerzlos, nur für manche Männer etwas schambehaftet. Zunächst werden Hoden und Penis sowie Lymphknoten und Haut in der Leiste abgetastet.

Im Anschluss wird die Prostata durch den Darm mit dem Finger abgetastet. Dafür zieht sich der Arzt einen Handschuh über. Eine vorherige Darmspülung ist nicht nötig. Die Tastuntersuchung dauert in der Regel nur etwa 10 bis 20 Sekunden.

„Einmal im Jahr sollte  man halt hin – als Fußballverein muss man ja auch einmal jährlich zu den Bayern“, zog Hess-Grunewald einen ungewöhnlichen Vergleich. „Man bringt ja auch sein Auto zur Inspektion, warum dann nicht auch sich selber“, fügt Sebastian Melchior, Direktor der Urologischen Abteilung beim Klinikum Mitte, hinzu.

 

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3 Antworten

  1. Ich kann mir vorstellen, dass Männer ab 45 Jahren die Prostata überprüfen lassen sollten. Sie sagen „regelmäßig“. Wie oft ist dies genau?

  2. Wie Sie bereits anführen, ist beim Auftreten von Anzeichen bei Prostatakrebs meist die Handlungschance geringer. Ich denke, dass es dahingehend sinnvoll sein kann, sich regelmäßig untersuchen zu lassen. Ich werde dies mit meinem Mann besprechen. Vielen Dank für die vielen Infos zum Prostatakrebs.

  3. Markus sagt:

    Prostatakrebs ist ein sehr ernstes Problem bei Männern. Wenn man einige Anzeichen erkennt oder jegliche Beschwerden hat, sollte man so schnell wie möglich zum Arzt. Es ist aber besser, dass Problem frühzeitig zu erkennen, daher finde ich die Prostata-Vorsorge sinnvoll. Die Untersuchung mache ich regelmäßig.

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