Pierre Vogel hält eine Burka auf der Bühne hoch. Foto: Schlie Pierre Vogel hält eine Burka auf der Bühne hoch. Foto: Schlie
Salafisten

Vogel-Kundgebung und Demos enden friedlich

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Der Islamprediger Pierre Vogel hat hinter dem Hauptbahnhof mit seiner Kundgebung begonnen. Es kamen weniger Teilnehmer als erwartet. Vor dem Überseemuseum haben sich rund 200 Gegendemonstranten versammelt.

Am späten Samstagnachmittag hat der umstrittene Islamprediger Pierre Vogel hinter dem Nordausgang des Bremer Hauptbahnhofs seine Kundgebung abgehalten. Die Veranstalter hatten mit 500 Teilnehmern gerechnet, die Polizei hat den Bereich am frühen Nachmittag abgeriegelt. Zu der Kundgebung, die am späten Nachmittag begann, waren dann nach Polizeiangaben 150 Teilnehmer erschienen.

Er begann damit, zu erklären, dass der Islam eine friedliche Religion sei. Zuvor bat Vogel die Teilnehmer, sich in zwei Gruppen, Männern und Frauen getrennt, aufzustellen – was aber nicht klappte. Weil eine Gruppe von Gegendemonstranten die Rede stören wollte, musste er seine Rede unterbrechen – die Polizei trennt aber alle Gruppen rigide voneinander.

„Wir sagen gemeinsam Nein zu Radikalismus und Terror“, erklärte Vogel. Auch die Medien kritisierte er, weil sie ihn als „Hassprediger“ darstellten, er aber nicht „für Hass stehe“. Auf einen Zwischenruf reagierten seine Anhänger mit „Allahu akbar“-Rufen.

Gleich zwei Gegendemonstrationen gibt es

„Wir wollen ein Zeichen gegen den IS setzen, und zeigen, dass der Islam eine friedliche Religion ist“, sagt einer der Teilnehmer, ein 28-jähriger Konvertit aus Uelzen. Und eine verschleierte Frau aus Bremen meint, sie wolle vor allem Pierre Vogel einmal live erleben. „Ich kann nicht verstehen, dass es Kritik an ihm gibt.“

Gleich zwei Gegendemonstrationen gegen den Auftritt gibt es: Die Demonstration aus dem linken Lager lief auf der anderen Seite des Bahnhofs, vor dem Überseemuseum, ab. „Kein Gott, kein Staat, kein Kalifat“, nannte Peter Erlanson, Abgeordneter der Linken, das Motto.

„Salafisten und Rechten nicht die Straßen überlassen“

Am Überseemuseum waren 200 Teilnehmer versammelt. „Wir wollen Gruppierungen wie den Salafisten und den Rechten nicht die Straßen überlassen, deshalb sind wir hier“, sagt ein Teilnehmer, der seinen Namen nicht nennen möchte. Er kritisiert, dass die Gegendemonstration außer Sichtweite der beiden anderen Veranstaltungen stattfindet.

Es gibt auch Teilnehmer, die gegen das autoritäre Regime im Iran, protestierten, so wie Amin P., der aus dem Land geflohen war. „Die Salafisten nutzen Religion genau wie das Regime im Iran“, sagte er. „In der modernen Bremer Gesellschaft gibt es keinen Platz für Intoleranz gegenüber Andersdenkenden“, meint Teilnehmerin Silke, die ihren Namen ebenfalls nicht nennen wollte.

Parolen wie „Gesicht zeigen“

Die Teilnehmer der Gegendemonstration. Foto: Bohlmann

Die Teilnehmer der Gegendemonstration. Foto: Bohlmann

Wenig war bei der zweiten Gegendemo los, die auf der Bürgerweide stattfand. Etwa 50 Gegner des Vogel-Auftritts, vorwiegend aus dem rechten Spektrum, hatten sich dort versammelt und ein Plakat mit der Aufschrift „Gesicht zeigen“ hoch gehalten. Auf Schildern waren Parolen geschrieben wie „Wir sind hier, wir sind laut, weil sich sonst keiner traut.“

Im Einsatz waren Polizeikräfte aus Bremen, aber auch Verstärkung aus Hamburg und Niedersachsen und Bremen. Wie viele Beamte es genau waren, wollte eine Polizeisprecherin nicht sagen. Man sei mit „ausreichend“ Kräften vor Ort. Strategie war es, die drei Parteien strikt auseinander zu halten. Passanten konnten sich frei bewegen, die Polizei nahm allerdings Taschenkontrollen bei verdächtigen Personen vor.

Am Abend zog die Polizei dann Bilanz: Die Kundgebungen seien komplett friedlich verlaufen. „Das Konzept der Polizei Bremen, sowohl die angemeldete Kundgebung am Nordausgang als auch die Gegenveranstaltungen zu ermöglichen und zu schützen ging auf. „

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