Unter der Leitung von Adrian Rusnak (vorne) hat sich das Städtische Orchester Delmenhorst firmiert. Foto: Eckert Unter der Leitung von Adrian Rusnak (vorne) hat sich das Städtische Orchester Delmenhorst firmiert. Foto: Eckert
Kultur

Ein eigenes Orchester für die Stadt Delmenhorst

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Delmenhorst hat nicht nur seinen Wasserturm, die Städtische Galerie und die Nordwolle – auch das neue Städtische Orchester Delmenhorst soll ein Aushängeschild für die Stadt werden. Adrian Rusnak dirigiert die 32 Musiker.

Im Endeffekt ist alles auf „Clivia“ zurückzuführen: „Für die Produktion haben wir ein großes Orchester gebraucht und es war aufwändig die Musiker zusammen zu suchen“, sagt Adrian Rusnak. „Nur einmal im Jahr eine Produktion zu machen, war dafür einfach zu wenig.“

Er kam schließlich auf die Idee, die Gruppe langfristig zusammenzuhalten, indem sie als Orchester der Stadt musizieren. Die Unterstützung von Michael Müller, Leiter der Musikschule Delmenhorst (MSD), und die Unterschrift des Oberbürgermeisters ließen aus dem Antrag für das Städtische Orchester Delmenhorst schließlich Realität werden.

Adrian Rusnak ist nun Dirigent und Leiter von 32 Musikern. Sie kommen aus Rostock, Hannover, Bremen und sogar Göteburg zu ihren Auftritten angereist. Und nicht nur das: „Wir sind auch ein internationales Orchester“, sagt Rusnak. Ukraine, Türkei, Südkorea, China, Italien und Russland sind nur einige der Länder, aus denen die Instrumentalisten kommen.

Rusnak ist während des Studiums zum Dirigieren gekommen

Ein Teil von ihnen studiert noch, andere haben ihr Studium abgeschlossen, wieder andere unterrichten nebenher, spielen noch in anderen Ensembles. Drei Musiker kommen direkt von der hiesigen Musikschule. Rusnak ist es besonders wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle wohlfühlen und in der wenig Konkurrenz herrscht. „Die Musiker lernen hier etwas voneinander“, so der Orchesterleiter.

Zum Dirigieren ist der 30-Jährige während seines Studiums an der Hochschule für Künste in Bremen gekommen. Nach zwei Semestern im Kurs „Ensemble-Leitung“ riet ihm sein Dozent Ulrich Sprenger damit weiterzumachen. Nach einer erfolgreich abgelegten Prüfung fragte Michael Müller Rusnak vor zwei Jahren, ob er bei „Anatevka“ dirigeren möchte – „das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte“.

Eröffnungskonzert ist für das Frühjahr 2017 geplant

Doch Rusnaks musikalisches Herz schlägt nicht nur fürs Dirigieren, seine Leidenschaft gilt auch den schwarzen und weißen Tasten. 2015 schloss er sein Studium als diplomierter Konzertpianist in Bremen ab. Seit dem Sommer ist Rusnak hauptamtlich an der Musikschule angestellt und lebt auch in Delmenhorst.

„Die Möglichkeiten zum Konzertieren gibt es hier in der Stadt, aber es muss erstmal anlaufen“, so Rusnaks Einschätzung. Das Städtische Orchester Delmenhorst möchte im April oder Mai 2017 ein Eröffnungskonzert geben – dann hoffentlich ohne Malheur: Bei einer Aufführung von „Clivia“ waren kurz zuvor die Notenpulte höher gestellt worden. Rusnak blieb während des ersten Stücks mit dem Dirigentenstab daran hängen, der Stab brach entzwei und ein etwa 15 Zentimeter langes Stück blieb in seiner linken Hand stecken.

Rusnak dirigierte das Stück zu Ende, zog den abgebrochenen Rest aus seiner Hand und versorgte sie in der Pause. „Die Zuschauer haben nichts gemerkt“, sagt Rusnak und lacht.

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