Die Rathausdach-Sanierung hat mit dem Abbau des 18 Meter hohen Gerüstes ihre Schlussphase erreicht, wie Sie Senatspressestelle mitteilt. Auf der zum Dom gelegenen Seite des Gebäudes ist der Blick auf die Fassade mittlerweile wieder frei, auch der rechte Balkon des Rathauses ist bereits geräumt.
Gegenwärtig erledigen die Bauklempner, die das rund 1.300 Quadratmeter große Dach in den vergangenen Wochen mit Kupferplatten neu eingedeckt haben, letzte Restarbeiten an der zum Schoppensteel gelegenen Westseite (zwischen Rathaus und Liebfrauenkirche). Dies betrifft unter anderem die Wetterfahne sowie die kunstvolle Schmuckleiste auf dem First.
Freimarkt da – Baustelle weg
Zwischenzeitlich ist neben kleineren Fassadenarbeiten die Blitzschutzanlage wieder komplett montiert worden. Die Projektleitung bei Immobilien Bremen rechnet damit, dass das Dach zwischen dem 12. und 18. September fertiggestellt wird. Dann folgt der Abbau des Gerüstes auch an der Westfassade. Danach werden die Materiallager geräumt und die Bauzäune entfernt.
Ende September soll die Baustelle vollständig aufgelöst sein. Somit können Besucher des am 14. Oktober beginnenden Freimarktes wieder den ungehinderten Blick auf das Unesco-Welterbe genießen. Damit liege die Maßnahme im Zeitplan.
Insgesamt wurden rund sechs Tonnen Kupferblech verbaut. Parallel dazu führten Zimmerleute Reparaturen am historischen Dachstuhl und Steinmetze kleinere Sanierungsarbeiten an der Fassade aus. Zudem wurden zusätzliche Elektro- und Brandschutzanlagen installiert. Die Ausführung aller Maßnahmen habe man mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt, um „einen möglichst behutsamen Umgang mit der historischen Bausubstanz zu gewährleisten“.
Haltbarkeitsdatum: Ein Jahrhundert
Die Kosten für die Dachsanierung belaufen sich den Angaben zufolge auf rund 1,1 Millionen Euro. 700.000 Euro davon stammen aus Fördermitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Ungeachtet der noch ausstehenden Schlussrechnungen geht Immobilien Bremen davon aus, dass die vorgesehene Bausumme eingehalten wird.
Das zuletzt um 1925 neu eingedeckte Rathausdach war – auch aufgrund kleinerer Beschädigungen etwa durch Bombensplitter während des Zweiten Weltkrieges – porös geworden, sodass stellenweise Regenwasser eindringen konnte. Um nachhaltige Schäden zu verhindern, war eine Sanierung erforderlich geworden.
Fachleute gehen davon aus, dass das Dach nun für mindestens 100 Jahre dicht bleibt. Bis es die vertraute grüne Patina (die grünliche Schicht, die sich unter dem Einfluss der Witterung auf Kupfer bildet) angenommen hat, dürften allerdings mindestens 20 Jahre vergehen.