Werders Interimstrainer Alexander Nouri feierte bei seinem Bundesliga-Debüt einen Sieg gegen Mainz. Foto: Nordphoto Werders Interimstrainer Alexander Nouri musste bei seinem Bundesliga-Debüt eine bittere Niederlage gegen Mainz hinnehmen. Foto: Nordphoto
Weitere Niederlage

1:2 – Premiere von Alex Nouri bleibt ohne Happy End

Von
Es sah sehr lange gut aus für den SV Werder. Im Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 führten die Grün-Weißen bis weit in die zweite Hälfte. Doch dann ging das Bundesliga-Debüt von Alex Nouri doch noch in die Hose.

Interimscoach Alexander Nouri musste vor Anpfiff einige knifflige Entscheidungen treffen – und er überraschte mit seiner Aufstellung gegen die Gäste aus Mainz durchaus.

Jaroslav Drobny durfte wie in Mönchengladbach zwischen den Pfosten stehen. Für Sambou Yatabaré, der es noch nicht einmal in den Kader schaffte, rückte Izet Hajrovic auf die rechte Seite.

Manneh in der Startelf

Am meisten verwunderte allerdings seine Wahl im Sturmzentrum: Für den gesperrten Aron Johannsson rutschte Nachwuchsstürmer Ousman Manneh (19 ) von der U23 direkt in die Startelf.

Nouri arbeitete von Beginn an engagiert in seiner Coaching Zone, feuerte sein Team an und ging stürmisch gegen vermeintlich falsche Entscheidungen des Schiedsrichters an.

Gute Defensive

Die Anfeuerung trug Früchte. Bereits in der 4. Minute hatten die Hausherren die erste große Chance des Spiels. Nach einem beherzten Solo von Clemens Fritz nahm Hajrovic dessen Flanke volley, in der Mitte war Manneh noch an dem verunglückten Schuss – Mainz-Keeper Jonas Lössl klärte mit dem Kopf.

Im Gegensatz zu der vogelwilden ersten Halbzeit beim 1:4 im Borussia-Park wirkte Werder gut organisiert und stabil. Zuordnung, Staffelung und Abstände zwischen den Mannschaftsteilen stimmten.

Hajrovic mit der Führung

Dass Nouri mit einer Personalentscheidung goldrichtig lag, zeigte die 12. Minute: Hajrovic startete auf dem rechten Flügel eine Sololauf, sein Schuss aus 22 Metern zischte wie ein Strich in den rechten Winkel des Mainzer Gehäuses – 1:0 für die Hausherren.

Nach der Führung nahm Werder Tempo aus dem Spiel, überließ den Gästen die Initiative. Bei Mainzer Ballbesitz verteidigte Werder in einem 4-5-1-System. Aus der Fünferkette liefen immer wieder verschiedene Spieler heraus, um den Aufbau des Gegners zu stören.

Thy kommt für Manneh

Nouri hatte in der kurzen Zeit, die ihm zur Vorbereitung auf das Spiel blieb, mit seinen Spielern besonders an der Verteidigung gearbeitet, das spürte man deutlich. Die Grün-Weißen verteidigten viel aufmerksamer, der Defensiv-Verbund war klarer organisiert. Jeder wusste, was er zu tun hatte.

Hinten stand Werder gut – nach vorne ging nach dem sehenswerten Führungstreffer allerdings nicht mehr allzu viel. Nouri versuchte nach dem Seitenwechsel mit einem frischen Stürmer das Offensivspiel zu beleben. Für den bemühten Manneh, der ein glanzloses Bundesliga-Debüt hinlegte, kam in der 55. Minute Lennart Thy.

Drobny reagiert glänzend

Es nützte allerdings herzlich wenig. Mainz übernahm jetzt die Kontrolle über das Spiel, die Gastgeber wurden am eigenen Strafraum eingeschnürt. Das Eckenverhältnis lautete 11:0 zu diesem Zeitpunkt – für die Mainzer.

Die große Chance auf den Ausgleich bekam die Truppe von Trainer Martin Schmidt aber durch einen kapitalen Fehler eines Bremers: Robert Bauer spielte einen Rückpass direkt in die Füße von Jhon Cordoba. Drobny behielt aber die Nerven und parierte den Schuss per Fußabwehr (63.).

Nouri aktiv an der Außenlinie

Im direkten Gegenzug konterte Werder blitzschnell, Hajrovic lief alleine auf Lössl zu, scheiterte aber ebenfalls im Eins-gegen Eins.

Und Bundesliga-Debütant Alexander Nouri? Der ging an der Außenlinie weiter hochemotional mit. Zwischendurch so heftig, dass Schiedsrichter Wolfgang Stark ihn mit dem Verweis auf die Tribüne drohte.

Malli trifft zum Ausgleich

Nouri trieb seine Mannschaft immer wieder nach vorne. Denn die Gastgeber ließen sich auch weiterhin sehr weit in die eigene Hälfte zurückdrängen. Es wurde in der Schlussphase eine reine Abwehrschlacht, unterbrochen von nur noch sehr wenigen Kontern.

Das Bremer Bollwerk hielt lange, aber nicht bis zum Spielende. In der 87. Minute verlor Niklas Moisander ein Kopfballduell gegen Cordoba, der Ball kam zu Yunus Malli, der Drobny aus 13 Metern mit einem Schuss ins lange Eck überwand.

1:2 in der Nachspielzeit

Nouri war danach so aufgebracht, dass ihn Stark doch noch auf die Tribüne schickte. Dort musste Werders Interimscoach mitansehen, wie Pablo de Blasis in der Nachspielzeit sogar noch den 2:1-Siegtreffer für die Mainzer köpfte.

Das Bundesliga-Debüt von Werders Interimscoach blieb ohne Happy End.

Hier geht es zur Einzelkritik der Werder-Profis.

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner