Pro: Alles spricht für einen Versuch
Werders Entwicklung unter Alexander Nouri hat gezeigt, dass die Mannschaft das Fußballspielen nicht verlernt hat. Insbesondere gegen Wolfsburg hat das Team Charakter gezeigt und einen wichtigen Dreier erkämpft. Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist es Nouri in kurzer Zeit gelungen, die Spieler zu erreichen und die Talfahrt zu stoppen.
Zudem kennt er als U-23-Trainer viele junge Spieler gut und identifiziert sich hochgradig mit dem Verein. Dass sich Clemens Fritz am Wochenende für ihn stark gemacht hat, deutet an, dass er den nötigen Rückhalt in der Mannschaft besitzt.
Daher gibt es für die Vereinsführung derzeit keinen Grund, diese positive Entwicklung mit der Verpflichtung eines anderen Trainers zu gefährden – zumal der Trainermarkt ohnehin niemanden hergibt. Alles spricht für einen ernsthaften Versuch mit Nouri.
Andreas Sieler, Volontär
Contra: Risikobehafteten Chefcoach nicht erlauben
Alexander Nouri hat dem scheintoten Werder-Team in wenigen Tagen neues Leben eingehaucht – das stimmt. Das war angesichts des Zustands in den letzten Tagen unter Viktor Skripnik allerdings auch nicht sonderlich schwierig. Aber befähigt ihn das, eine Bundesliga-Mannschaft über einen längeren Zeitraum zu führen und nachhaltig zu entwickeln? Die Frage kann man nicht seriös beantworten.
Nouri hat keinerlei Erfahrung in der höchsten Spielklasse und die Werder-Verantwortlichen können sich nach der kapitalen Fehleinschätzung der Arbeit von Skripnik einen weiteren risikobehafteten Chefcoach nicht erlauben.
Es braucht nun einen Mann an der Außenlinie, der das im Kader zweifelsohne vorhandene Potential voll entfaltet und bei dem man sich wenigstens halbwegs sicher ist, dass er der Aufgabe gewachsen ist.
Alexander Kuhl, Redakteur
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