Der Baudezernent des Landkreises Osterholz, Dominik Vinbruck (stehed), diskutierte mit Bürgern im Erörterungsverfahren im Dorphuus über die Wind-Energie-Anlagen im Windpark Viehsteige. Foto: Armbrust Der Baudezernent des Landkreises Osterholz, Dominik Vinbruck (stehed), diskutierte mit Bürgern im Erörterungsverfahren über die Wind-Energie-Anlagen im Windpark Viehsteige. Foto: Armbrust
Meyenburg

Bürger protestieren gegen Windparkerweiterung

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17 neue Windenergie-Anlagen sollen im Windpark Viehsteige in Meyenburg errichtet werden. Der Bau rückt näher. Das hat die Bürger auf den Plan gerufen – sie protestieren gegen die Erweiterung.

Die Bürgerinitiative Meyenburg/Aschwarden (BI)  hatte in das Dorphuus eingeladen, um gegen die geplanten Windenergie-Anlagen (WEA) zu protestieren. Das Motto hieß „Zu nah! Zu laut! Zu viel!“

Als Redner eingeladen waren Professor Dr. Lothar Meyer, Matthias Elsner von Vernunftkraft Niedersachsen und  der ortsansässige Allgemeinmediziner Dr. Hannes Hunger. Die Referenten brachten vor allem energiepolitische, finanzielle und gesundheitliche Bedenken gegen die geplanten Anlagen vor.

Offener Brief an den Landrat

Begleitet wurde der Protest jedoch von Auseinandersetzungen um Verfahrensfragen zwischen Landkreis und Bürgerinitiative.  In einem öffentlichen  Brief der BI an Landrat Bernd Lütjen (SPD) heißt es: „Die Gegner des Windparks werden maximal behindert, während mit den Investoren Absprachen getroffen werden.“

Im Fokus stand dabei der sogenannte Erörterungstermin am Donnerstagabend. Die Bürgerinitiative kritisierte die Wahl eines zu kleinen Raums. Außerdem sei der Termin zu kurzfristig anberaumt und die BI so ausgebremst worden. Grundsätzlich sah sich die Initiative nicht mit dem nötigen „Respekt und Vertrauen“ behandelt.

Lütjen weist jede Kritik zurück

Landrat Lütjen wies in einem Antwort-Brief die Vorwürfe zurück. Er erläuterte die Vorgehensweise des Landkreises und wünschte sich einen Erörterungstermin „in konstruktiver Atmosphäre“. Im Rahmen dieses Termins sollten Einwendungen der Bürger gegen das geplante Vorhaben besprochen werden – etwa Schallimmissionen, optische Beeinträchtigungen, die Schutzgüter Boden, Wasser, Tiere und Pflanzen.

Aufgeheizte Stimmung und Beleidigungen

Schon am Dienstag zeichnete sich aber ein aufgeheiztes Klima ab. Zum Termin der BI war auch der Baudezernent des Landkreises, Dominik Vinbruck, gekommen. Er wollte eine Erklärung abgeben. Das wurde ihm nicht gestattet.

Am Donnerstagabend, dem offiziellen Erörterungstermin,  beschimpfte ihn ein aufgebrachter Besucher als „Idiot“. Das Plenum ließ dies geschehen. Eine Besucherin, die schon nach zwei Stunden den Erörterungstermin verließ, sprach von einer „Pöbelatmosphäre“.

Erörterung geht weiter

Vinbruck hatte noch am Dienstag dafür gesorgt, dass für Donnerstag genug Platz für die etwa 300 Besucher vorhanden war. „Ich habe natürlich gemerkt, dass die Meyenburger sehr aufgebracht sind“, so der Baudezernent. Die Erörterung wird nun fortgesetzt. „Ich hoffe, dass bei diesem Termin alle konstruktiv mitarbeiten“, blickt Vinbruck nach vorne.

Im sogenannten Raumordnungsverfahren ist das WEA-Vorhaben schon 2011 öffentlich gemacht worden. Die BI trat erst im August über Bürgermeister Harald Stehnken mit ihren Einwendungen an den Landkreis heran.

 

von Friedrich-W. Armbrust

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