Die Polizeiinspektion Verden/Osterholz will künftig einen eigenen Twitter-Account betreiben. Foto: Bosse Die Polizeiinspektion Verden/Osterholz will künftig einen eigenen Twitter-Account betreiben. Foto: Bosse
Verkehrshinweise

Osterholzer Polizei will bald auch Twitter nutzen

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Seit fünf Jahren wird in Niedersachsen Facebook zur Unterstützung polizeilicher Aufgaben genutzt. Im Dezember kam ein landesweiter Twitter-Account hinzu. Dieser Dienst soll nun flächendeckenden Einsatz erfahren.

Bei manch mitteilungsfreudigem Privatanwender findet sich die Twitter-App seit Jahren auf dem Smartphone. So verpasst er keinen Tweet, sprich eine 140 Zeichen lange Nachricht, seines Lieblingssportlers oder -schauspielers.

Im Dezember vergangenen Jahres ging der Account „Polizei Niedersachsen Fahndung“ an den Start. Darüber können die Behörden Fahndungsaufrufe veröffentlichen.

Polizeidirektion Oldenburg richtet Twitter-Accounts ein

Nun möchte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) den Kurznachrichtendienst gern auch auf regionaler Ebene eingesetzt sehen. „Diese direkte Form digitaler Kommunikation erreicht jeden sofort, das ist gerade für ein Flächenland wie Niedersachsen ein großer Vorteil.“ Deshalb sei vor wenigen Tagen allen Polizeidirektionen sowie den nachgeordneten Dienststellen die Einrichtung und der Betrieb eigener Twitter-Accounts ermöglicht worden.

Bei der Inspektion Verden/Osterholz bereitet man sich nun auf die neuen Möglichkeiten, aber auch zusätzlichen Aufgaben durch das „Zwitschern“ vor. „Die Direktion Oldenburg wird in den kommenden Wochen oder Monaten Twitter-Accounts für ihre sieben Inspektionen einrichten“, erklärt Pressesprecher Helge Cassens.

Niederländer und Engländer nutzen den Dienst bereits

„Wir müssen das dann mit Leben füllen.“ Und das sei an der Zeit: „Die Niederländer oder Engländer sind in dieser Hinsicht schon viel weiter als wir.“

Und in welcher Form kann Twitter den Ordnungshütern hilfreich sein? Helge Cassens sieht den Nutzen vor allem dort, wo Eile geboten ist.

Kurze, knackige Verkehrsinformationen

„Wenn es beispielsweise auf der A 27 einen Unfall gab, kann ich schnell einen Tweet rausschicken: Achtung, Unfallstelle bitte dort oder dort umfahren.“ Dabei seien „kurze, knackige Infos wichtig“.

Ebenso sei diese Schnelligkeit bei Terror- oder Amoklagen geboten. Cassens betont jedoch, dass diese Szenarien nicht der Hauptgrund für die künftig auch regionale Nutzung des Dienstes seien.

Facebook auf lokaler Ebene nicht zu leisten

Der Polizeisprecher sagt, er freue sich auf die neuen Möglichkeiten und stehe dem Nachrichtendienst „sehr offen“ gegenüber. Anders stellt sich die Situation in Sachen Facebook dar. Die darüber laufende „Öffentlichkeitsarbeit“ werde ausschließlich via Direktion Oldenburg gepflegt.

„Das ist verdammt viel Arbeit. Auf unserer Ebene würde das zu viele Beamte binden und wäre von der Manpower her nicht zu leisten“, so Cassens. Da müsse man einfach anerkennen, dass man sich nicht mit München vergleichen dürfe. Dort seien bei der Amoklage vor einigen Wochen rund 20 Beamte allein fürs Bedienen der sozialen Netzwerke abgestellt worden.

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