„Das war unverzeihlich“, gestand Hajo Sygusch, Referatsleiter für die Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendhilfe. Und Karla Wagner aus dem Bildungsressort ergänzte: „Das hätte nicht passieren dürfen.“
Was war passiert? Das Quartiersbildungszentrum (QBZ) an der Robinsbalje stand lange ohne Leiter da. Bisher unterstand die Einrichtung direkt der Stadt. Nun soll es, so wie die anderen Quartiersbildungszentren in Bremen, einen freien Träger bekommen. Unter anderem die Personalsuche, aber auch die tägliche Arbeit, soll dadurch unkomplizierter werden.
Soweit sind sich Stadt und Beirat einig. Allerdings hatte die Bildungsbehörde auf der Beiratssitzung im Juni versprochen, dass Verantwortliche aus dem Stadtteil bei der Suche beteiligt würden. Nun allerdings ist ohne Absprache bereits ein internes Auswahlverfahren bei einem Träger, der Hans-Wendt-Stiftung, angestoßen worden.
Stadtteil hatte bereits ein Konzept für das QBZ entwickelt
Stadtteilmanagerin Inga Neumann erklärte den Frust, den dieses Vorgehen auslöste: „Wir haben uns seit 2006 Gedanken um die inhaltliche Ausgestaltung für das QBZ gemacht. Unheimlich viel Zeit, Nerven und Energie sind in die Erstellung eines Leitbildes geflossen. Ich denke man sollte darauf aufbauen, und nicht so tun, als würden wir bei Null anfangen.“
Es ist nicht das erste Mal, dass Senatsvertreter vor Stadtteilverantwortlichen von Huchting ein Schuldeingeständnis machen: Erst vor wenigen Wochen musste sich Sozialsenatorin Anja Stahmann entschuldigen.
Auch Sozialbehörde hat Versprechen gebrochen
Die Sozialbehörde hatte dem Beirat erst Bescheid gegeben, als die minderjährigen Flüchtlinge schon in die Unterkunft am Landgraf eingezogen waren. Und das, obwohl es das Versprechen gegeben hatte, den Stadtteil frühzeitig ins Boot zu holen.
Und auch vor einem Jahr hatte Stahmann den Beirat nicht beteiligt, bevor minderjährige Flüchtlinge in die Luxemburger Straße zogen – auch da war eine Entschuldigung fällig.
Ab jetzt soll Huchting beteiligt werden
In Bezug auf das Quartiersbildungszentrum soll jetzt alles besser werden: Bei künftigen Gesprächen soll der Beirat selbst Bildungsbehörde und Träger einladen. Entscheiden darf er nicht – aber mitreden.
„Es war ungewöhnlich, dass sich die Behörde so ernsthaft entschuldigt hat“, so Beiratssprecher Falko Bries. „Das hatte dann schon Größe.“ Am Ende gab es für die Vertreter der Bildungsbehörde für ihre Ein- und Zugeständnisse in der Sitzung sogar Applaus.