Beim Foto-Termin steckten die neuen Betreiber noch mitten im Umbau. Foto: Schlie Beim Foto-Termin steckten die neuen Betreiber noch mitten im Umbau. Foto: Schlie
Neustadt

Kukoon-Betreiber übernehmen das Gastfeld

Von
Mit seinen 105 Jahren ist das Gastfeld die älteste Kneipe der Neustadt. Jetzt erlebt die Eck-Kneipe einen Umbruch. Das Kulturkombinat Neustadt übernimmt den Laden. Eine Sache soll sich aber nicht ändern.

Wenn es am Samstag Mitternacht schlägt, können Gastfeld-Gäste guten Gewissens „Happy Birthday“ anstimmen. Die Eck-Kneipe an der Gastfeldstraße 67 wird dann nämlich stattliche 105 Jahre alt – und unterzieht sich erneut einer Verjüngungskur.

Bereits vor fünf Jahren war das Gastfeld von Eigentümer und Pächterin renoviert worden. Die schlichte Kneipe erfuhr einen Imagewechsel. Zum Bier an der Theke gab es seither immer auch Kultur – und vor allen Dingen regelmäßige Live-Konzerte, zum Teil auch mit internationalen Bands.

Pachtvertrag für fünf Jahre

An diesem Wochenende übernimmt die Gesellschaft für bunte Steine, die auch das Kulturkombinat offene Neustadt (Kukoon) am Buntentorsteinweg betreibt, das Gastfeld. Für fünf Jahre hat sie einen Pachtvertrag mit dem Eigentümer unterschrieben.

Das Kneipenambiente habe die Kollektiv-Mitglieder gereizt, sagt Merle Miethig vom Kulturkombinat. „Das Kukoon ist schließlich deutlich größer und hat eher Café- und Veranstaltungscharakter.“

Kollektiv schafft sich eigene Arbeitsplätze

20 Mitglieder gehören inzwischen zum Kollektiv und arbeiten für die Gesellschaft für bunte Steine. Für die Übernahme des Gastfelds habe man die Gruppe erweitert, sagt Miethig. „Das sind Leute, die auf uns zugekommen sind und gefragt haben oder aus dem Dunstkreis des Kukoon stammen.“

Wer mitarbeiten will, kann aber nicht nur einzelne Tresenschichten übernehmen. „Wer mitmacht, muss bereit sein, alles innerhalb des Kollektivs zu übernehmen, also sowohl an der Theke stehen, als auch das Klo putzen“, sagt Merle Miethig. Das Ziel des Kollektivs, sich eigene Arbeitsplätze zu schaffen, funktioniere.

Gastfeld muss sich selbst tragen

Das Kukoon habe sich gut etabliert. „Das heißt aber nicht, dass wir große Sprünge machen können“, betont Miethig. Deshalb müsse sich das Gastfeld wie auch das Kukoon mit seinen Einnahmen selbst tragen. „Was wir einnehmen, zahlen wir aus“, erklärt sie.

Sei am Anfang noch viel ehrenamtliches Engagement nötig gewesen, könne das Kollektiv inzwischen immerhin Mindestlohn zahlen. „Und wir sorgen auch dafür, dass außerordentliche Arbeit, wie etwa Internetrecherchen, bezahlt werden“, sagt sie.

Täglich ab 17 Uhr geöffnet

Ab 17 Uhr soll das Gastfeld künftig täglich geöffnet sein. Sonntags ist Ruhetag – außer es steht Fußball an. Auch künftig im Programm bleibt die Konzertreihe, die sich bereits im alten Gastfeld etabliert hat. Aus den Live-Music-Nights werden die Latest-Pop-Nights. Außer dem Namen soll sich aber nichts ändern.

„Das bereits bestehende Programm des Ladens, regelmäßige Konzerte, Übertragung der Werderspiele und Quizabende, bleiben erhalten. Aber wir werden das Programm natürlich erweitern“, so Sebastian Dole, der seit fast einem Jahr zum Kollektiv gehört.

Eröffnung am Samstag, 15 Uhr

Das Gastfeld solle aber bunter, vielfältiger und ein offener Raum für Nachbarn, Gäste, Künstler, Musiker und Kreative werden.

Am Samstag, 15. Oktober, 15 Uhr, steht aber erst einmal die Eröffnungsparty an. Livekonzert, Ausstellungseröffnung und Musik von DJs begleiten den ersten Abend.

 

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner