Die Platanen müssen für den Hochwasserschutz gefällt werden. Die Entwürfe für die neue Deichanlage können Bürger am Dienstagabend erstmalig sehen. Foto: WR
Deicherneuerung

Stadtstrecke: Bürger sehen Entwürfe vor der Jury

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Erst am Mittwoch entscheidet eine Jury darüber, wie der Deich entlang der Stadtstrecke künftig aussehen soll. Am Tag zuvor plant die Baubehörde eine Vorabpräsentation für Bürger. Kameras sind dabei streng verboten.

Dass der Hochwasserschutz auch in der Neustadt verbessert werden muss, darüber sind sich alle einig. Über das „wie“ hingegen weniger: Eine Bürgerinitiative wehrt sich gegen die geplante Abholzung der mehr als 100 Platanen am Ufer der kleinen Weser. Andere befürchten, dass sich nach den Erneuerungsmaßnahmen eine Kneipenmeile samt entsprechender Geräuschkulisse entwickeln könnte.

Welche Ideen Landschaftsarchitekten für den europaweit ausgeschriebenen Gestaltungswettbewerb eingereicht haben, können Interessierte schon am Dienstagabend, 25. Oktober, ab 18 Uhr in der Oberschule am Leibnizplatz sehen – also noch bevor die Juroren ihre Entscheidung treffen.

Vorgehen in Bremen „erstmalig“

Damit wolle man dem Verfahren größtmögliche Transparenz verleihen, sagt Jens Tittmann, Sprecher des Bauressorts. Dass die Öffentlichkeit vor der Juryentscheidung sehen darf, geschehe in Bremen so „erstmalig“. Man habe sich mit dem Bundesbauministerium auf diesen Versuch geeinigt.

Für Fotografen soll an diesem Abend ein Fotografierverbot herrschen. So will das Bauressort vermeiden, dass die Jury, die erst am nächsten Tag ihre Entscheidung trifft, die Entwürfe schon vorher zu sehen bekommt – zum Beispiel in der Zeitung. Würden die Juroren dort Spekulationen lesen, von wem die einzelnen Wettbewerbsbeiträge sind, müsste das Wettbewerbsverfahren womöglich neu aufgerollt werden, befürchtet Tittmann.

Entwürfe werden mit Spannung erwartet

Inhaltlich geht es bei dem Wettbewerb um den Uferbereich zwischen Eisenbahnbrücke und Piepe. Dort muss die Deichanlage ernuert werden. Gleichzeitig soll das Weserufer dort neu gestaltet werden. Bereits im Frühjahr hatte die Stadt mehrere Veranstaltungen organisiert, bei der Bürger Ideen einbringen und ihre Bedenken äußern konnten.

Das Ergebnis war eine Deich-Charta, nach der sich auch die Teilnehmer des Gestaltungswettbewerbs richten sollten. „Angesichts der durch die Hochwasserschutzmaßnahmen notwendig werdenden Fällungen eines Großteils der vorhandenen Platanen und der damit im Zusammenhang stehenden Veränderungen des Stadtraums am Flussufer werden die Wettberwerbsentwürfe mit großer Spannung erwartet“, heißt es in der Einladung für die Veranstaltung am Dienstag.

In der Jury sitzen: Staatsrätin Gabriele Friedrich, Senatsbaudirektorin Prof. Iris Reuther, Oltman Lampe, Verbandsvorsteher des Deichverbands sowie Vertreter des Neustädter Beirats und des Bundes. Als Fachpreisrichter gehören die Landschaftsarchitekten und Planer Prof. Undine Giseke aus Berlin, Till Rehwald aus Dresden, Prof. Donata Valentin aus München sowie Prof. Christl Drey aus Köln dem Gremium an.
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