Der Briefkasten war so voll, dass man nicht nur Briefe einwerfen, sondern auch herausnehmen konnte.Foto: pv
Sendungen zu spät

Post vergisst ihren eigenen Briefkasten zu leeren

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Gleich 80 Briefe hatte die Bremer Künstlerin Petra Heitkötter bereits am Mittwochvormittag in den Briefkasten an der Helgolander- / Ecke Vegesacker Straße eingeworfen. Da blieben sie dann über fünf Tage liegen.

Damit die Einladungen zu ihrem Jubiläumsfest besonders schnell bei allen Freunden, Kunstinteressierten und Sammlern eintreffen, hatte Heitkötter die 80 Briefe extra mit Expressaufschlag versehen und alle zusammen in den Briefkasten an der Vegesacker Straße eingeworfen.

Immerhin sollte der Kasten ja täglich (außer sonntags) in der Mittagszeit geleert werden.  Diesmal allerdings erschien wohl kein Postbediensteter. Am Wochenende war der Kasten so voll, dass man problemlos private Briefe und wichtige Schreiben mitnehmen konnte.

Petra Heitkötter (r.) und ihre Mitarbeiterin Marlena Ahrens am Briefkasten

Petra Heitkötter (r.) und ihre Mitarbeiterin Marlena Ahrens am Briefkasten

Am Sonnabend telefonierte Heitkötter mit einigen Bekannten und erfuhr so, dass ihre Einladungen bislang noch nicht angekommen waren. Eine ganze Reihe weiterer Telefonate später wußte die Künstlerin, dass nicht ein  einziger Brief seinen Adressaten erreicht hat – nicht einmal innerhalb der Stadtgrenzen.

Der Briefkasten wurde tagelang nicht geleert

Misstrauisch geworden ging Heitkötter noch einmal zum Briefkasten und entdeckte, dass er tagelang nicht geleert wurde und bis zum Rand mit Briefen gefüllt war.

Ihre Versuche die Post am Wochenende zu kontaktieren misslangen und auch die Polizeiwache in Walle war telefonisch nicht zu erreichen. Am Montag versuchte Heitkötter dann in der Postbank-Filiale am Funkturm erfolglos ihr Beschwerde-Glück  und sah erst am Montagnachmittag, dass der Kasten nun endlich geleert war.

Ein bedauerlicher Einzelfall, sagt dazu Post-Sprecherin Maike Wintjen. Trotz Nachforschungen konnte sie aber auch keine schlüssige Erklärung liefern, warum der täglich anzufahrende Kasten mindestens fünf Tage nicht geleert wurde. „Das lässt sich nicht mehr ermitteln“, da gleich mehrere Mitarbeiter auf ihrer Tour den Kasten hätten leeren müssen, so Wintjen.

In der Regel sei das aber menschliches Versagen. Vielleicht habe ein Mitarbeiter den Kasten vergessen und nicht mehr auf den Plan geschaut, mutmaßt die Post-Sprecherin. Man habe aber mit den Kollegen gesprochen und sie für die Problematik sensibilisiert.

Auch in der Herststraße war der Briefkasten voll

Einzelfall oder nicht? Zumindest aus der Findorffer Herbststraße liegt ein weiterer, ganz ähnlicher Bericht vor. Danach wurde der Kasten dort ebenfalls über eine Woche nicht geleert. Einem Anwohner wurde auf seine Beschwerde erwidert, dass der Kasten geleert worden sei. Allerdings quollen auch da schon die Briefe aus dem Schlitz.

Zumindest für Petra Heitkötter haben die verspäteten Einladungskarten (außer der Aufregung) aber noch keine schlimmen Auswirkungen gehabt. Erst am 23. Oktober feiert sie ihr 25-jähriges  Ausstellungs-Wirken in ihrem Kunstsalon (Helgolander Straße 56) mit geladenen Gästen. Eine Woche später wird am Sonntag, 30. Oktober, dann in der Zeit von 15 bis 18 Uhr noch einmal groß gefeiert – mit Kaffee, Kuchen,  Sekt und Selters sowie mit Musik, 736 Bildern, 43 Froschkönigen und zwölf Sitzgelegenheiten für Königinnen und Prinzen. Um frühzeitige Anmeldungen unter der Rufnummer 758 00 wird gebeten

Eine Antwort

  1. Hase sagt:

    Es gibt keinen „Expressaufschlag“
    Und die Leerung des Briefkastens kann sehr wohl auf die Minute genau nachvollzogen werden da bei der Leerung ein im Kasten befindlicher Barcode gescannt werden muss!

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