In Polizeikreisen ist man alarmiert: Präsident Müller denkt angeblich darüber nach, die Reviere in den Stadtteilen aufzugeben. Foto: WR In Polizeikreisen ist man alarmiert: Präsident Müller denkt angeblich darüber nach, die Reviere in den Stadtteilen aufzugeben. Foto: WR
Strukturreform

Droht Bremer Polizeirevieren jetzt das Aus?

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Polizeipräsident Lutz Müller will sich nicht äußern, aber in Polizeikreisen ist man alarmiert. Die 18 Bremer Reviere sollen in Stationen umgewandelt werden, in denen nur noch die Kontaktpolizisten (KOP) sitzen, heißt es.

„Das wäre nicht nur ein Minus an gefühltem Schutz. Das wäre gar kein Schutz“, schimpft Jutta Strerath-Eichinger von der Bürgerinitiative Keine Revierschließung in Bremen (BIKRiB). Auch sie hat von den angeblichen Plänen des Polizeirpräsidenten gehört, aus den Polizeirevieren in den Stadtteilen reine KOP-Standorte zu machen.

„Wir sind der Meinung, das ist nicht mehr hinnehmbar“, sagt Strerath-Eichinger und versucht deshalb gerade, gemeinsam mit ihren rund 150 Mitstreitern weitere Menschen für den Protest zu mobilisieren.

Gewerkschaft kritisiert drohende Revierschließung

Auch die Gewerkschaft der Polizei kritisiert die drohende Schließung der Reviere in den Stadtteilen: „Wenn das wirklich so kommt, werden die Auswirkungen massiv sein“, sagt Heinfried Keithahn, stellvertretender Landesvorsitzender. Er warnt vor einem extremen Verlust der Polizeipräsenz in den Bremer Regionen.

Angeblich sehen die Pläne der Arbeitsgruppen, die sich mit der Umsetzung der Polizeireform in Bremen beschäftigen, vor, dass es künftig sechs statt bisher sieben 24-Stunden-Wachen in der Hansestadt gibt: In der Neustadt, Walle, in der City, in der Vahr und Osterholz.  Im Bremer Norden soll wohl künftig Vegesack den 24-Stunden-Betrieb aufnehmen. Dafür sollen Burglesum und Blumenthal wegfallen.

Einsatzwagen nur noch an zentralen Stellen

Keithahn macht besonders Sorgen, dass in diesem Szenario der dezentral untergebrachte Einsatzdienst in den Stadtteilen wegfallen würde. Stehen die Polizeiwagen für den gesamten Bremer Süden etwa nur noch in der Airport-Stadt, könnte das in seinen Augen zu Problemen führen. „Wenn dann die B75 aus irgendeinem Grund gesperrt ist, müssten die Beamten über Stuhr nach Huchting fahren“, befürchtet er.

Polizeipräsident Müller wollte die Fragen des WESER REPORTs zur geplanten Strukturreform nicht beantworten. Die Innenbehörde habe die Polizei beauftragt, ihre Organisation grundsätzlich zu überprüfen. „Dazu gehört auch das sogenannte Standortkonzert; die Überprüfung der Leistungsangebote aller Reviere“, teilt er lediglich mit. Die Polizeigewerkschaft will sich am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz zur Umstrukturierung der regionalen Polizeiarbeit äußern.

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