Im Nationalpark Kellerwald-Edersee gibt es allerhand Aussichtsplattformen, von denen man die beeindruckende Landschaft bewundern kann.Foto: Suhren Im Nationalpark Kellerwald-Edersee gibt es allerhand Aussichtsplattformen. Foto: Suhren
Hessen genießen

Urlaub zwischen Kassel und dem Nationalpark

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Reisen in Deutschland liegen im Trend: Hessen will Kunst mit Natur, Genüssen und Sinnes­eindrücken verbinden. Da das Bundesland mehr als 21.110 Quadratkilometer umfasst, sollte man sich für eine Region entscheiden.

Wer den Namen Kassel hört, denkt sicher sofort an die alle fünf Jahre stattfindene Ausstellung Documenta. Doch auch in der Zwischenzeit kann man sich auf kunstvolle Spurensuche begeben. Dazu benötigt man lediglich ein Smartphone oder Tablet, auf das man über die App „IZI Travel“ eine oder alle drei Routen herunterlädt. Mit Hilfe der elektronischen Karten begibt man sich dann auf eine ausgesprochen amüsante und lehrreiche „Schnitzeljagd“ zu Kunstwerken, die die Stadt Kassel bisherigen Documenta-Künstlern abgekauft hat.

Kunstvolle Schnitzeljagd durch die Documenta- Stadt Kassel. Foto: Suhren

Kunstvolle Schnitzeljagd durch die Documenta-
Stadt Kassel. Foto: Suhren

Ohne die App würde man an einigen der Kunstwerke ganz sicher achtlos vorbeigehen; nun steht man mit seinem Handy auf einer Rasenfläche und beguckt die Skulptur von Giuseppe Penone. Auf den ers­ten Blick ist es ein abgestorbener Baum, auf dem merkwürdigerweise ein Granitfindling liegt, erst bei genauerer Betrachtung erkennt man den Bronzeabguss. Auch über den vertikalen Erdkilometer wäre man ohne die App hinweg gelaufen. Denn das Kunstwerk befindet sich unter der Erde. Es ist trotzdem spannend, den Erklärungen zu lauschen.

Die Rundgänge machen Lust auf die Documenta 14 im kommenden Jahr, werten aber auch jeden Kassel-Besuch auf, bei dem man den Bergpark Wilhelmshöhe und das Marktgebäude mit seinen zahlreichen Anbietern regionaler Köstlichkeiten auf der To-Do-Liste stehen haben sollte.

Wandern durch uralte Buchenwälder

Ganz nah an Kassel dran und doch in einer anderen Welt, fühlt man sich bei einem Ausflug in den Nationalpark Kellerwald-Edersee mit seinem beeindruckenden alten Buchenbestand. Als Gast kommt man in den Genuss der kostenlosen „MeineCardPlus“. Sie gilt vom Anreise- bis zum Abreisetag und dient als Eintrittskarte in mehr als 90 Freizeiteinrichtungen und darüber hinaus als Ticket für Busse und Bahnen des Nordhessischen Verkehrsverbundes.

So kommt man schon mal gut gelaunt und entspannt im Nationalpark an. Zwischen uralten Bäumen tun sich immer mal wieder Lücken auf, so dass man die beeindruckende Berglandschaft um sich herum bewundern kann. Mit etwas Glück trifft man bei seiner Wanderung auf allerhand Tiere. Gut zu wissen ist auch, dass viele der Wege barrierefrei oder rollstuhlgerecht sind. Außerdem können die Besucher kostenfrei einen Elektro-Scooter, in dem auch die Taschen problemlos Platz finden,  nutzen.

Vor oder nach der Wanderung darf man auf keinen Fall achtlos am Informations- und Besucherzentrum vorbeigehen – vor allem mit Kindern sollte man einen Besuch einplanen. Dort kann man sich mit allerhand Flyern und Karten versorgen. In einer multimedialen, ausgesprochen kurzweilig gestalteten Ausstellung wird man auf die umgebende Natur vorbereitet. Vor allem den Kurzfilm im 4-D-Sinnekino darf man nicht verpassen. Hierbei erlebt der Zuschauer einen faszinierenden Streifzug durch die Wildnis mit allerhand überraschenden Special Effects.

Speisen im Staatspark Fürstenlager Bensheim-Auerbach

Im Fürstenlager Bensheim-Auerbach erlebt man Geschichte hautnah in einem beeindruckendem Landschaftspark. Lukullische Genüsse hält das Restaurant-Team bereit. Foto: Fritz Kopetzky

Im Fürstenlager Bensheim-Auerbach erlebt man Geschichte
Foto: Fritz Kopetzky

Zwar mehr als einen Katzensprung von Kassel entfernt, aber ein weiterer Reisetipp ist der Staatspark Fürstenlager Bensheim-Auerbach an der Bergstraße. Angelegt wurde es 1790 von dem Landgraf Ludwig X als Sommerresidenz. Die adelige Familie ließ allerhand exotische Pflanzen in dem hügeligen Park anpflanzen.

Zusammen mit den wunderbar restaurierten Gebäuden, die an ein Dorf aus einem Rosamunde-Pilcher-Film erinnern, fühlt man sich an diesem Ort sofort wohl. Erhalten sind beispielsweise die Wache und der Kavaliersbau. Im Herrenhaus ist ein Restaurant mit vorzüglicher Küche und erlesenen Weinen untergebracht.

Mit etwas Glück trifft man die Geschäftsführer Heike Grammbitter und Thorsten Dewald persönlich an. Sie kennen nicht nur allerhand spannende Geschichten über die Region, sondern betreiben nebenbei das Pegasus. Bei den Shows kommen Freunde des Bremer GOP voll auf ihre Kos­ten.

Besuch der Mathildenhöhe

Bei den geführten Weinwanderungen darf natürlich auch der Rebensaft nicht fehlen. Foto: Brigitte Zimmermann-Petrullat

Bei einer geführten Weinwanderungen  Foto: Brigitte Zimmermann-Petrullat

Für Freude der Worpsweder Künstler, allen voran Heinrich Vogeler, der den Barkenhoff, im Jugendstil umbaute, lohnt sich ein Besuch der Mathildenhöhe in Darmstadt. Hierfür sollte man einige Zeit einplanen, um mit einer Gästeführerin oder solo über das weitläufige Gelände zu streifen. Auch hier war ein Adeliger federführend.

Der Großherzog Ernst Ludwig war aufgeschlossen für Kunst und Kultur und setzte sich für die Gründung einer Künsterkolonie im Jugendstil ein. Der überwiegende Teil der Wohngebäude ist bis heute erhalten. In einem Museum kann man weitere Alltagsgegenstände und Kunsthandwerk sowie Exponate der Künstler bewundern, die früher auf der Mathildenhöhe gewohnt und gearbeitet haben. Weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Tourismus-Seite.

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