Der zweite Heimsieg der Saison. Und das zum Auftakt des Freimarkts, der fünften Jahrenszeit in der Hansestadt –besser hätte das Drehbuch für das Debüt als offizieller Cheftrainer des SV Werder für Alexander Nouri gar nicht geschrieben sein können.
Vor dem Spiel hatte er betont, dass er nicht nur auf seine Emotionalität reduziert werden möchte. Dass er auch fachlich einiges drauf hat, aus dem vorhandenen Spielermaterial ein Team basteln und dieses mit einem klaren Plan auf den Platz schicken kann, war bei Werders gestrigem 2:1-Sieg gegen Bayer Leverkusen deutlich zu beoabachten – zumindest in den ersten 20 Minuten und in weiten Teilen der zweiten Hälfte.
Junuzovic trifft zur Führung
In der Anfangsphase dominierten die Bremer das Spiel nämlich eindeutig. Besonders der wie aufgedreht spielende Izet Hajrovic sorgte mit furiosen Läufen über den linken Flügel immer wieder für Gefahr.
Aus solch einer Situation entwickelte sich auch die Führung für Werder durch Zlatko Junuzovic (13.), hochverdient zu diesem Zeitpunkt.
Dass Nouri die Bundesliga nicht im Sturm erobern wird, zeigte sich dann allerdings im weiteren Spielverlauf. Die Gäste stellten sich immer besser auf Werders offensive Außen ein, dominierten mit den starken Kevin Kampl und Hakan Calhanoglu das zentrale Mittelfeld und schnürten die nun viel zu passiven Gastgeber in deren Hälfte ein.
Gnabry verletzt ausgewechselt
Der Ausgleich war dann auch nur folgerichtig. Besonders bitter: Serge Gnabry musste kurz vor der Pause ausgewechselt werden. Eine Rückenverletzung, die ihn schon vor dem Spiel beschäftigt hatte, war durch einen Sturz schlimmer geworden.
Zum Ende des ersten Durchgangs schwamm Werder gewaltig, im zweiten Durchgang stand die Nouri-Truppe dann aber kompakter und verteidigte viel konzentrierter. Und auch nach vorne setzte sie nun wieder einige Nadelstiche.
Mannehs erstes Bundesligator
Einer davon, eine einstudierte Freistoßvariante, führte zur erneuten Führung durch das erste Bundesligator von Ousman Manneh.
Die Bremer machten nun nicht den Fehler der ersten Halbzeit, sich passiv in die eigene Hälfte zurückzuziehen und sich ausschließlich auf die Defensive zu beschränken, sondern spielten auch immer wieder schnell nach vorne.
Und auch in der Schlussphase, als Leverkusen alles nach vorne warf, behielten die Grün-Weißen kühlen Kopf und verteidigten den Vorsprung bis zum Schlusspfiff.
Zur großen Freude der Werder-Fans, deren anschließender Freimarktsbummel zum Jubel-Zug wurde.
Höhepunkte:
11. Minute: Ein Freistoß von Leverkusens Calhanoglu aus 28 Metern fliegt knapp am linken Pfosten des Werder-Kastens vorbei.
13.: 1:0 – Die Führung für die Hausherren: Einen Abstoß von Wiedwald leitet Gebre Selassie zu Hajrovic weiter, der zwei Leverkusener aussteigen lässt und in die Mitte zu Manneh passt. Dessen Schuss wehrt Leno ab, aber Junuzovic staubt aus sieben Metern ab.
27: 1:1 – Leverkusen gleicht aus. Volland spielt auf der rechten Seite Kampl frei, der unbedrängt flanken kann. In der Mitte ist Calhanoglu genauso frei und trifft aus acht Metern per Kopf.
29.. Chicharitos Schlenzer aus 22 Metern geht knapp vorbei.
37.. Calhanoglu kommt aus 18 Metern völlig frei zum Schuss. Der Ball verspringt ihm aber und fliegt weiter über Tor.
53.: Schneller Gegenstoß der Bremer. Über Junuzovic und Bartels kommt der Ball zu Manneh, der nach einer schnellen Drehung von der Strafraumkante abzieht. Der Ball geht aber direkt auf Leno, der ihn ohne Probleme aufnehmen kann.
59.: 2:1 – die erneute Führung: Hajrovic spielt einen Freistoß von der rechten Seite in den Lauf von Junuzovic. Dessen Schuss wird abgeblockt. Manneh wirft sich aber in den Ball und grätscht ihn aus zwölf Metern ins Tor.
78.: Der eingewechselte Mehmedi trofft ins Bremer Tor. Aber die Fahne des Assistenten ist oben – Abseits.
79.: Langer Freistoß von Junuzovic. Moisander kommt am zweiten Pfosten mit dem Kopf an den Ball, kann ihn aber nicht mehr entscheidend drücken.