„Lange Zeit waren für mich Nazis etwas aus der Vergangenheit. Und Neonazis lediglich eine Randerscheinung. Doch das stimmt nicht. In dieser Hinsicht täuscht der Großteil der Gesellschaft sich immer noch selbst“, sagte Martin Westphal, Geschäftsführer der Volkshochschule (VHS) Delmenhorst am Freitag bei der Eröffnung der Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“.
Bis zum 18. November gastiert die Wanderausstellung im VHS-Lichthof auf der Nordwolle. Geöffnet ist sie von montags bis freitag in der Zeit von 8.30 bis 21.30 Uhr. Die Ausstellung setzt sich mit den Verbrechen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) in den Jahren 2000 bis 2011 sowie der gesellschaftlichen Aufarbeitung auseinander. Darüber hinaus können sich die Besucher über die Neonazi-Szene der 1990er-Jahre sowie die Hilfeleistungen an den NSU-Kern aus einem neonazistischen Netzwerk informieren.
Schüler führen Gleichaltrige durch die Ausstellung
Birgit Mair hat die Schau in den Jahren 2012 und 2013 im Auftrag des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB) erstellt. Nach Delmenhorst geholt wurde sie vom „Breiten Bündnis gegen Rechts – Delmenhorst bleibt bunt“ und dem Kriminalpräventiven Rat der Stadt, finanziell gefördert vom Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
Der Delmenhorster Oberbürgermeister Axel Jahnz hofft, dass die Ausstellung „zum Anschauen, Innehalten und Diskutieren anregt“.
Für eine kostenlose Gruppenführung kann man mit Ruth Steffens vom KPR unter Telefon 04221 99 25 19 oder per E-Mail an kpr@delmenhorstde einen Termin absprechen. Außerdem hat Birgit Mair 15 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums an der Willmsstraße zu Schüler-Coaches ausgebildet.