Schon Grundschüler lernen: Mit Augen, Nase und Mund kann man testen, ob die Lebensmitteln noch haltbar sind. „Das Mindesthaltbarkeitsdatum verunsichert oft“, sagt Claudia Kay, Leiterin des Projekts „Wirf mich nicht weg“, das vom Regionalen Umweltzentrum Hollen (RUZ) initiiert worden ist.
Denn was laut Herstellerangabe abgelaufen ist, muss nicht zwangsläufig schlecht sein. „Oft ist das Mindesthaltbarkeitsdatum auch eine Rechtfertigung nach dem Motto `Jetzt ist es okay das wegzuschmeißen, weil es abgelaufen ist´“, sagt Kay. In vielen Fällen seien die Lebensmittel aber noch total in Ordnung.
Projekt möchte Lebensmittelverschwendung vermeiden
Dies ist nur einer von vielen Gründen, warum Käse, Brot und Co. oft zu Unrecht im Müll landen. „Auch eine schlechte Planung beim Einkaufen und die falsche Lagerung spielen eine Rolle“, weiß Kay. Sie empfiehlt unter anderem die verschiedenen Temperaturzonen im Kühlschrank zu nutzen.
Das Projekt „Wirf mich nicht weg“ macht auf die Lebensmittelverschwendung aufmerksam und die Mitarbeiter besuchen Grundschulen in ganz Deutschland, um schon den kleinen Bürgern zu zeigen, wann Lebensmittel noch in den Topf oder eben doch in die Tonne gehören.
Aus trockenem Brot werden Arme Ritter und Frikadellen
Die Schülerinnen und Schüler lernen auch, wie aus den Resten leckere Gerichte entstehen können. „Ein Klassiker unter den Lebensmitteln, die voreilig weggeworfen werden, ist trockenes Brot“, sagt Kay. Doch daraus kann noch Leckeres entstehen: Arme Ritter, Kirschenmichel und Frikadellen sind einfache Gerichte, um das Brot noch zu verwerten.
Kartoffeln, Karotten oder Zucchini mit Stellen können als Ofengemüse mit einem Dip zubereitet werden. Bananen und anderes Obst schmecken lecker in einem Smoothie.
Kochkurs zeigt, wie Lebensmittel verarbeitet werden können
Wer selbst einmal erleben möchte, wie man Lebensmittel vor der Tonne bewahrt, kann an dem kostenlosen Kochkurs „Wirf mich nicht weg“ am 22. Oktober vom Aktionsbündnis Prima Klima Ganderkesee und dem RUZ Hollen teilnehmen. Dort wird krummes Gemüse und verstoßenes Obst vor dem Mülleimer bewahrt und zu schmackhaften Gerichten verarbeitet.
Gemeinsam mit dem Koch Martin Dörgeloh und Claudia Kay wird am Samstag, 22. Oktober, von 14 bis 17.30 Uhr, gebrutzelt, gekocht und natürlich gegessen.
Wer Lust hat, Teil der kulinarischen Schnippelparty zu sein, kann sich noch bis zum 14. Oktober bei der RegioVHS unter Telefon 04222 2 22 22 anmelden. Die Kursnummer lautet 29021. Gekocht wird im Umweltzentrum Hollen, Holler Weg 35. Unterstützt wird der Kursus vom Klimaschutzmangement der Gemeinde Ganderkesee und der RegioVHS.