Andreas Petry repariert seit einem Jahr gebrauchte Fahrräder und verteilt sie an Flüchtlinge. „Die Idee ist entstanden, um Flüchtlingen ein Stück Mobilität und damit Teilhabe zu ermöglichen“, erzählt der Pastor. „Die Fahrräder werden gespendet und von unseren ehrenamtlichen Helfern und Flüchtlingen repariert.“ Im vergangenen Jahr konnten so 500 Fahrräder an Flüchtlinge vergeben werden. „Neben dem Schrauben lernen die Flüchtlinge auch deutsch“, sagt Petry.
Mit diesem Konzept hat er die diesjährige Jury des zehnten Bürgerpreises der Sparkasse überzeugt. In der Kategorie „Alltagshelden“ ist er mit 2.000 Euro ausgezeichnet worden.
Insgesamt 10.000 Euro hat die Sparkasse für die Auszeichnung von ehrenamtlichen Engagement spendiert.
„Alltagshelden“ sorgen für Integration
In drei Kategorien (Alltagshelden, Lebenswerk, U21) wurden Bremer, die sich mit ihrem Engagement für die Gesellschaft stark machen, mit dem Bürgerpreis geehrt. Weil das diesjährige Motto „Integration“ lautet, sind auch die anderen „Alltagshelden“ unter anderem für ihre Arbeit mit Flüchtlingen bedacht worden.
Der zweite Preisträger steht eigentlich für das Engagement der ganzen Stadt: Die Flüchtlingshilfe Bremen ist eine Facebook-Initiative, die sich gegründet hat, um die enorme Hilfs- und Spendenbereitschaft der Bremer zu koordinieren. „Wir wollten die zu Anfang chaotische Spendenverteilung besser machen“, erklärt Doris Weirich.
Also hat sie gemeinsam mit dem Gründerehepaar eine Facebookseite erstellt, auf der die Bedarfe einzelner Unterkünfte und die Spenden angezeigt werden. „Wir bringen Spender und Bedürftige zusammen“, sagt Weirich.
Zwei Damen für ehrenamtliches Lebenswerk geehrt
Um benachteiligte Kinder kümmern sich die dritten „Alltagshelden“ aus Pusdorf. Holger Saathoff hat gemeinsam mit zwei Freunden sein Hobby zur ehrenamtlichen Hilfe gemacht. „Wir helfen den Kindern bei den Hausaufgaben, malen und werkeln mit ihnen“, erzählt der Rentner. Die Materialien für ihre Arbeit im „Glashaus Pusdorf“ zahlen die drei meist aus eigener Tasche.
Für ihre Lebenswerk sind mit jeweils 1.500 Euro Anneliese Murkwa, die sich seit 25 Jahren im Bürgerhaus Weserterrassen engagiert und Hannelore Tempelmann, die sich um den Behindertensport verdient gemacht hat, bedacht worden. Murkwa organisiert bunte Nachmittage, Ausflüge und Reisen für Senioren. „So sitzt niemand alleine zu Hause“, erklärt sie.
Jugendlichen Selbstbewusstsein geben
Tempelmann, die selbst im Krieg verletzt wurde, will Menschen mit Behinderung zu mehr Mobilität verhelfen und sorgt mit ihrem Engagement als Vorsitzende des Behinderten Sportverbandes Bremen dafür, dass auch Menschen mit Behinderung „in Bewegung kommen“.
Thea Fabri ist für ihr Engagement, Jugendliche zu mehr Selbstbewusstsein zu verhelfen, geehrt worden. Die Mitarbeiterin des Freizeitheims Farge hat Jugendliche dabei unterstützt, einen Film in zehn Sprachen über das „Freizi“ zu drehen. „Der Stolz in den Augen der Jugendlichen, die sonst selbst viel Hilfe brauchen, macht einfach glücklich“, so Fabri. 1.000 Euro hat sie dafür in der Kategorie „U21“ bekommen.