Tanzvorführungen soll es auch bei der diesjährigen Nacht der Jugend wieder geben. Archivfoto: Schlie Tanzvorführungen soll es auch bei der diesjährigen Nacht der Jugend wieder geben. Archivfoto: Schlie
Nacht der Jugend

Eine Nacht gehört das Rathaus Bremens Jugendlichen

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Die 19. Nacht der Jugend findet kommende Woche im Rathaus statt. Es gibt Ausstellungen, Musik, Tanz und Workshops. In diesem Jahr rückt das "nicht ganz krisenfreie" Europa im Blickpunkt - mit prominenten Gästen.

Die Türen des Rathauses öffnen am kommenden Mittwoch wieder zur Nacht der Jugend. Die jährliche Veranstaltung erinnert, 78 Jahre nach der Reichspogromnacht, an die Verbrechen der Nazis und steht für eine menschenfreundliche Gegenwart. Das Motto in diesem Jahr lautet „Heimat Europa“.

Zahlreiche Gäste bei Nacht der Jugend

Der Rapper Stunnah führt als Moderator durch den Abend. Unter den zahlreichen Gästen sind unter anderem Bürgermeister Carsten Sieling, Marco Bode und Alexander Nouri von Werder Bremen sowie Petra Rosenberg, die Schwester der Schlager-Sängerin Marianne Rosenberg. Das Event richtet sich, so die Veranstalter, ausdrücklich nicht nur an jüngere, sondern auch an ältere Bürger.

In die Vorbereitungen für den Abend sind insgesamt etwa 400 bis 500 Jugendliche eingebunden, davon rund 200 mit Migrationshintergrund. „Es ist immer schade, dass man nicht alles sehen kann, weil vieles parallel läuft“, sagt Derya Keyssler. Die Projektmanagerin freut sich auf ein „ganz buntes Programm“ – mit Ausstellungen, Musik, Tanz, Workshops, Theater und mehr.

Sieling: Motto „notwendig und zeitgemäß“

Das Motto des Abends, so Carsten Sieling bei der Programmpräsentation, sei notwendig und aus mehreren Gründen zeitgemäß. Zum einen, „weil gerade in dieser Zeit Europa eine neue Heimat für Menschen auf der Flucht“ darstelle. Zum anderen aber auch, weil zahlreiche junge Menschen mit Europa und seiner Freizügigkeit aufgewachsen sind und ihre Heimat gar nicht anders kennen würden.

Als dritten Punkt, so Sieling weiter, sei Europa jedoch „nicht ganz krisenfrei“, daher stelle sich die Frage ob alles so erhalten bleibe. Besonders „spannend“ findet Sieling den Ehrengast des Abends, Petra Rosenberg. Ihr Vater überlebte als einziger von elf Geschwistern die Konzentrationslager. Als Roma stehe sie zudem für eine verfolgte Gruppierung der Nazizeit.

Erinnerung an ermordeten Pianisten

Zu hören bekommen die Besucher unter anderem ein Klavierkonzert: Florian Heinisch spielt Teile eines Konzertes, das der Pianist Karlrobert Kreiten nicht mehr spielen durfte. Er wurde 1943 von den Nationalsozialisten ermordet. Kreiten hätte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert. Auch andere Musiker treten zur Nacht der Jugend auf, darunter die Band „We are Riot“.

Ebenso wird an dem Abend der Udo Lindenberg-Preis verliehen. Ferner wollen Schüler mit Bürgerschaftsabgeordneten über das Thema Ausbildungsplatzgarantie diskutieren. Die Nacht der Jugend findet am Mittwoch, 9. November, im Bremer Rathaus statt. Beginn der Veranstaltung ist um 17.30 Uhr.

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