Die Polizei warnt vor Taschendieben. Foto: Schlie Die Polizei warnt vor Taschendieben. Foto: Schlie
Gegen Langfinger

Präventionsaktion: Warnung vor dem „Senftrick“

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Menschenmengen wie auf dem Weihnachtsmarkt locken Taschendiebe magisch an. Besonders hinterhältig: Oft tarnen Langfinger ihre diebischen Aktionen als Hilfsbereitschaft. Die Polizei erklärt die wichtigsten Tricks.

„Sie wollen doch nur an meine Tasche“, ruft eine Radlerin dem Kontaktpolizisten Jürgen Schneider zu, als der ihr hinterherrennt. „Genau, antwortet der für die Altstadt zuständige KOP. Denn im Fahrradkorb befindet sich ein offener Rucksack, dessen Griffe wurden nicht einmal über den Sattel gezogen.

„Das Paradebeispiel wie man es nicht machen soll“, sagt der Beamte. In diesem Fall wäre zwar nur ein Helm in der Tasche gewesen, doch meist führen die Menschen mehr mit sich. „Meistens viel Überflüssiges“, sagt Jürgen Smidt, stellvertretender Revierleiter Innenstadt.

Wichtige Dokumente nicht mitnehmen

Auf dem Weihnachtsmarkt brauche man weder Führerschein noch Personalausweis. Es gelte, nur das Nötigste an Zahlungskarten und Bargeld einzupacken. „Das wiederum sollte sicher und in Innentaschen am Körper verteilt werden“, fügt er hinzu.

„Schlauer als die Klauer“, lautet die Devise. Denn von den bundesweit rund 170.000 (bremenweit 2.000) Taschendiebstählen im Jahr 2015 hätten viele sicher vermieden werden können. Dazu muss man wissen, wie die Straftäter vorgehen: „Meist sind es organisierte Banden. Der Erste lenkt sein Opfer ab, der Zweite stiehlt die Beute und gibt sie an einen Dritten weiter, der schnell verschwindet“, erläutert Ines Roddewig, Präventionsbeauftragte der Polizeiinspektion Mitte/West.

Passanten werden gerne mal „angeschmiert“

„Was dabei immer häufiger vorkommt, ist der Senftrick“, ergänzt Schneider. „Passanten werden absichtlich bekleckert. Anschließend wird ihnen von freundlichen Zeitgenossen Hilfe angeboten. Die sind aber alles andere als nett, sondern haben nur im Sinn, ihr Gegenüber zu bestehlen.“

Opfer seien häufig Touristen mit viel technischem Equipment in der Hand. „Die Diebe achten dann genau darauf, wo das während der Säuberungsaktion verstaut wird“, so Smidt.

Taschen mit dem Verschluss zum Körper tragen

Frauen mit großen Handtaschen und Personen mit Rucksäcken würden von Taschendieben ebenfalls favorisiert. „Gerade im Winter merkt man durch die dicke Kleidung nicht so recht, wenn sich jemand daran zu schaffen macht“, warnen die Experten.

Es gebe zwar schon Taschen, die richtig gute Verschlüsse hätten, aber auch die solle man vorsichtshalber  zum Körper hin tragen.

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