Uwe Schmidt tritt im Wahlkreiss 55 für die SPD als Direktkandidat an. Foto: Schlie Uwe Schmidt tritt im Wahlkreiss 55 für die SPD als Direktkandidat an. Foto: Schlie
Bundestagswahl 2017

Direktkandidaten: Bremer SPD hat sich festgelegt

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Menschen aus Bremen-Nord, dem Bremer Westen und Bremerhaven können bei der nächsten Bundestagswahl ihre Erststimme Uwe Schmidt (SPD) geben. Als Direktkandidatin für den Stadt-Wahlbezirk geht Sarah Ryglewski ins Rennen.

Der Bremerhavener Uwe Schmidt ist am Samstag von der Wahlkreisdelegiertenkonferenz der Sozialdemokraten mit 69 Stimmen zum Direktkandidaten gewählt worden. Er will sich besonders für faire Arbeitsbedingungen einsetzen.

Die Sensation, dass erstmals ein Bremer das Direktmandat für den Wahlkreis 55 erhält, blieb damit aus. Florian Boehlke, Ortsamtsleiter in Burglesum, konnte nur 18 Stimmen auf sich vereinen. Er kündigte an, Schmidt bei der Bundestagswahl voll unterstützen zu wollen.

Schmidt sieht sich als Arbeitnehmervertreter

Bei der Vorstellung der beiden Kandidaten wurde deutlich, dass sie sich besonders in einem Punkt unterscheiden. Schmidt, Hafenfacharbeiter und Betriebsratsvorsitzender im Gesamthafenbetrieb im Land Bremen, sieht sich selbst in erster Linie als Arbeitnehmervertreter.

Er kritisierte, dass unter anderem Tagelöhner unter prekären Arbeitsbedingungen leiden. „Das sind genau die, die sich abgehängt fühlen“, so Schmidt.

Es sei richtig und gut, in Bildung zu investieren. „Aber wie sollen sich die Kommunen das leisten? Der Bund muss die Infrastruktur stellen“, sagte Schmidt. „Es ist genug Geld im System.“

Boehlke lehnt Klientelpolitik ab

Boehlke betonte hingegen, er lehne eine Klientelpolitik ab. „Natürlich müssen wir die arbeitende Bevölkerung solide vertreten, aber wir müssen auch da sein für Auszubildende, Studierende und Rentner“, sagte der 37-Jährige. 

Ziel müsse es sein, für alle Menschen Verantwortung zu übernehmen. Als Bundestagsabgeordneter würde er sich dafür einsetzen wollen, dass der Bund auch weiterhin die Stadtteile unterstützt, sagte er vor dem Wahlgang.

Schmidt erhielt 78,4 Prozent der Stimmen

Am Ende hatte er keine Chance gegen Schmidt, der 78,4 Prozent der 88 abgegebenen Stimmen auf sich vereinte. Im Wahlkreis 55 tritt traditionell ein Bremerhavener für die SPD als Direktkandidat an.

Jahrelang hatte Uwe Beckmeyer diese Position inne. Als dieser ankündigte, sich nicht erneut um das Mandat zu bewerben, witterte man in Bremen die Chance, erstmals städtische Direktkandidaten in beiden Wahlkreisen zu stellen.

Spontane Kandidatur von Hennemann

Überraschend wurde am Samstagmorgen auch der 80-jährige Friedrich Hennemann als Kandidat vorgeschlagen. Er war früher Chef des Bremer Vulkans.

In einer eher unstrukturiert wirkenden Rede sprach er sich für eine Zwei-Perioden-Kanzlerschaft aus und schlug zur Rettung der Bremerhavener Lloyd-Werft vor, diese solle mit einem Bremer Entsorgungsunternehmen kooperieren und sich langfristig die Säuberung der Weltmeere zur Aufgabe machen.

Sarah Ryglewski ist Direktkandidatin im Wahlkreis 54

Noch vor dem Wahlgang zog er seine Kandidatur dann aber doch zurück und bat die Genossen darum, für Schmidt zu stimmen.

Sarah Ryglewski, SPd, MdB. Bundestagsabgeordnete, Abgeordnete

Sarah Ryglewski Foto: pv

Bereits am Vorabend hatte die SPD bestimmt, dass Sarah Ryglewski das Direktmandat für den Stadt-Wahlbezirk erhält. Die Bundestagsabgeordnete, die für Bürgermeister Carsten Sieling ins Parlament nachgerückt war, konnte sich mit 56,4 Prozent der abgegebenen Stimmen aber nur knapp gegen ihren Gegenkandidaten, den Bürgerschaftsabgeordneten Arno Gottschalk, durchsetzen. 

 

 

 

 

 

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