Die Meldung verwunderte niemanden wirklich: Werder soll an einer erneuten Verpflichtung von Koen Casteels interessiert sein. Der Torwart des VfL Wolfsburg spielte bereits vor seiner Verpflichtung von 1899 Hoffenheim eine Halbserie leihweise in Bremen.
In der Rückrunde 2014/2015 absolvierte er sechs Spiele (jeweils zwei Siege, Niederlagen und Unentschieden) für die Grün-Weißen und hinterließ damals einen sehr guten Eindruck.
Seit 2012 hat Werder ein Torwart-Problem
Damit hat Casteels fast ein Alleinstellungsmerkmal: Seit Tim Wiese 2012 nach Hoffenheim wechselte, hat Werder eine Baustelle auf der Position des Torhüters.
Genau wie im zentralen Mittelfeld und auf der linken Abwehrseite, wo die Probleme seit noch längerer Zeit nicht behoben werden konnten. Mit Thomas Delaney, der im kommenden Transferfenster vom FC Kopenhagen kommt, soll das Vakuum in der Schaltstelle gefüllt werden.
Weitere Baustellen im Mittelfeld und links hinten
Weder Florian Grillitsch, noch Clemens Fritz oder Thanos Petsos konnten in der aktuellen Saison im Mittelfeld überzeugen, auf dem dänischen Nationalspieler Delaney ruhen viele Hoffnungen.
Das gilt auch für seinen Mannschaftskameraden in Kopenhagen, den schwedischen Linksverteidiger Ludwig Augustinsson, der spätestens im kommenden Sommer, vielleicht aber auch schon im Winter zu Werder wechseln wird.
Garcia ist ein Wackelkandidat
Die Position links in der Abwehrkette war ebenfalls über viele Jahre eine Problemzone. Hatte man gedacht, dass mit Santiago Garcia, diese Baustelle geschlossen sein würde, sah man sich durch durch die negative Leistungsentwicklung des Argentiniers getäuscht.
Garcia ist ein erheblicher Unsicherheitsfaktor in der anfälligen Defensive – kein Wunder, dass Werder mit Verlängerung des im kommenden Sommer auslaufenden Vertrages zögert und auf Augustinsson setzt.
Wiedwald und Drobny vor dem Aus?
Doch zurück zu den Torhütern. Sebastian Mielitz und Raphael Wolf durften sich nach Wieses Abgang zuerst versuchen – beide fielen durch. Nach der durchaus erfolgreichen Leihe von Kasteels, der Wolf aus dem Kasten verdrängte, probierten es die Grün-Weißen mit Felix Wiedwald, der aber auch immer wieder in der Kritik stand und als eine der letzten Amtshandlungen von Viktor Skripnik seinen Stammplatz an Jaroslav Drobny verlor.
Nun ist der Tscheche Drobny bereits 37 Jahre alt und sicher keine langfristige Option für die Zukunft. Sein Vertrag läuft auch im Sommer aus. Genau wie der von Wiedwald, – dessen Kontrakt verlängert sich automatisch bei 20 Einsätzen, derzeit steht er bei 10.
Wechsel von Casteels wahrscheinlich
Vieles spricht dafür, dass Werder mit einem neuen Stammkeeper in die Saison 2017/2018 geht – und diesen Wechsel vielleicht sogar schon in der Winterpause vollziehen wird. Zumal der Verein mit den Nachwuchs-Kräften Michael Zetterer und Eric Oelschlägel zwei vielversprechende Torwart-Talente in der Hinterhand hat.
Der Berater von Casteels, Didier Frenay, hat schon grünes Licht für den Wechsel gegeben. „Sollte im Winter ein Wechsel anstehen und er mehrere Möglichkeiten haben, wird Koen sich bestimmt für Werder entscheiden“, so Frenay zur Bild.