Bei illegalen Rennen kommt es oft zu Schwerverletzten. Bremen macht sich deswegen dafür stark, sie zu Straftaten zu machen. Symbolfoto/pixabay Bei illegalen Rennen kommt es oft zu Schwerverletzten. Bremen macht sich deswegen dafür stark, sie zu Straftaten zu machen. Symbolfoto/pixabay
Gesetzesintiative

Bremen will illegale Autorennen zur Straftat machen

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Illegale Autorennen sind bisher nur eine Ordnungswidrigkeit. Das soll sich jetzt ändern, im Bundesrat wird auch auf Initiative der Hansestadt ein Gesetz beraten, das Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren vorsieht.

Illegale Autorennen können bisher nur als Ordnungswidrigkeit verfolgt werden, solange niemand zu Schaden kommt. Das soll sich ändern: Der Bundesrat hat auf Initiative von Bremen, Nordrhein-Westfalen und anderen Ländern einen Gesetzesentwurf beschlossen, mit dem „verbotene Kraftfahrzeugrennen“ künftig einen Straftatbestand darstellen sollen. 

Wer bei einem illegalen Autorennen erwischt wird, kann demnach künftig bis zu zwei Jahre ins Gefängnis kommen, bei Tötung oder Verletzung von Unfallopfern sollen bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe drohen. Außerdem soll der Führerschein entzogen und das Auto einkassiert werden. 

Mann bei illegalem Autorennen schwer verletzt

„Ich begrüße, dass nun auch die zuständigen Bundesministerien die Notwendigkeit gesetzlicher Maßnahmen erkannt haben und im Sinne der Bundesratsinitiative der Länder tätig werden wollen“, sagt Bremens Justizsenator Martin Günthner (SPD) am Donnerstag. Er betonte erneut, wie wichtig die neue gesetzliche Regelung sei, nachdem in Bremerhaven ein 56-jähriger Mann bei einem illegalen Rennen schwer verletzt worden ist. 

Am Dienstagabend lieferte er sich mit einem 29-jährigen VW-Fahrer ein Rennen auf der Rheinstraße in Richtung Hauptbahnhof. Zeugenberichten zur Folge beschleunigten die Fahrer auf Höchstgeschwindigkeit und fuhren nebeneinander her. Als der 56-jährige BMW-Fahrer nach rechts einscheren wollte, verlor er die Kontrolle über sein Auto, prallte gegen drei Fahrzeuge, dreht sich um die eigene Achse und kam dann zum stehen. Bei dem Unfall verletzte sich der BMW-Fahrer schwer, sein Renngegner floh vom Unfallort, konnte aber von der Polizei nach einer Fahndung festgenommen werden. 

Raser auch in Bremen ein Problem

Raser gefährden immer wieder den Straßenverkehr. Aktuell wird vor dem Landgericht Bremen der Fall eines 31-jährigen Mannes verhandelt, der einen 13-jährigen Jungen in der Vahr schwer verletzt hatte, nachdem er an einer roten Ampel stehende Autos überholt hatte. In Kürze wird sich auch ein junger Motorradfahrer vor Gericht verantworten müssen, weil er einen Fußgänger nahe der Wilhelm-Kaisen-Brücke getötet hatte. In beiden Fällen wird den Fahrern versuchter Totschlag vorgeworfen. 

Im Sommer hatte es in Bremen mehrere Fälle von rücksichtslosen Rasern gegeben, die zu schweren Unfällen geführt haben. Mit über 160 Stundenkilometern wurde ein Motorradfahrer auf der Autobahn 1 erwischt, wo eigentlich Tempo 100 gilt. Auf der Neuenlander Straße gingen junge Fahrer den Beamten in die Radarfalle, die mit 120 Stundenkilometern fuhren, wo 50 erlaubt waren, und sogar 130 in einem Bereich mit Tempo 60. „Geschwindigkeit ist eine der Hauptunfallursachen“, mahnt die Polizei.

Auch Innensenator Mäurer sagte im Sommer: „Wir alle kennen den Slogan: Rasen tötet. Dieser massenhaften Rücksichtlosigkeit gilt es, entschieden entgegen zu treten.“

 

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