Isa Fischer zeichnet stets vor Ort. Foto: Schlie Isa Fischer zeichnet stets vor Ort. Foto: Schlie
Total lokal

Buch mit „hausgezeichneten“ Lokalschichten

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Isa Fischer zeichnet mit Vorliebe historische Fassaden. Jetzt hat sie sich Gebäuden gewidmet, die jedermann betreten kann, weil es sich um Restaurants handelt. Daraus hat die Bremerin ein Buch gemacht.

„In Häusern, die früher eine ganz andere Funktion hatten, befinden sich heutzutage oftmals Lokale. In einer alten Feuerwache oder dem Schlachthof kann man die Atmosphäre von einst noch spüren.

Das fand ich spannend und habe das zum Thema meines neuen Buches gemacht“, sagt die Zeichnerin, die dafür nicht nur im Stadtgebiet, sondern auch im Norden Bremens unterwegs war.

Fotos abzuzeichnen, kommt nicht infrage

26 „gute Orte“ hat sie gefunden und alle vor Ort auf Papier  „gebannt“. Von Fotos abzuzeichnen sei nicht ihr Ding. „Da geht die Dreidimensionalität verloren“, meint die Findorfferin.

Ihre Werke, an denen sie „jeweils zirka drei Stunden arbeitet“ sind dabei höchst unterschiedlich. Das Expresso-Mobil vom Wochenmarkt ihres Stadtteils gehört genauso zur „hausgezeichneten Lokalrunde“ wie die Waldbühne, das Café Engel und die Wohnküche in Oberneuland.

Beim Malen viel erlebt

Und zu fast allen kann sie eine  ganz persönliche Geschichte erzählen: Als sie vor dem Brunnenhof in Leuchtenburg saß und Tau vom Baum tropfte, haben ihr Fremde einen Schirm geholt und gehalten.

Und jener Satz, den sie ungefähr 400 hören musste, während sie das Teestübchen im Schnoor malte, schwirrt ihr heute noch im Kopf herum. „Es ist der Ruf, mit dem ein Schauspieler Passanten in das benachbarte Geschichtenhaus lockt“, berichtet die 50-Jährige lachend.

Manche Bilder sind beispielshaft für den Lauf der Zeit

Andere Motive wären beispielhaft für den Lauf der Zeit: „Die Union Brauerei kann man aus jenem Winkel, aus dem ich gezeichnet habe, gar nicht mehr sehen. Dort stehen jetzt Häuser.“

Und dann gibt es noch jene Projekte, die im Entstehungsprozess einfach weggebrochen sind. Isa Fischer wollte als historisches Gebäude aus der Innenstadt den „Schüttinger“ mit in ihr aktuelles Werk aufnehmen.

„Doch dann erfuhr ich, dass es dort momentan gar keine Gastronomie mehr gibt. Immerhin war das noch rechtzeitig, bevor das Buch in den Druck ging.“

300 Euro kostet ein Bild in der Regel

Dieses gibt es übrigens unter anderem in jenen Lokalen, die darin – alle mit kurzer Beschreibung sowie gezeichneten Innen- und Außenansichten – erwähnt werden. „Ich habe den Gastronomen das Versprechen abgenommen, dass sie eine gewisse Anzahl dieser Stadtführer selbst an den Mann bringen“ berichtet die kreative Bremerin.

Dafür haben diese auch die Chance, das Bild von ihrem Haus zu erwerben. 300 Euro nimmt die Zeichnerin, die überwiegend von privaten Aufträgen lebt, in der Regel pro Bild. Großformatige, die sie ebenfalls herstellt, kosten das Doppelte.

Zunächst jedoch werden die „total lokalen“ Bilder ausgestellt – ab dem kommenden Montag im Alten Fundamt, Auf der Kuhlen 1a. Die Vernissage findet am 19. Dezember um 17 Uhr statt. Das Buch „total lokal“ ist unter ISBN 978-3-9817352-3-9 im Duplio Verlag erschienen.

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