Auch die Neustadt und Obervieland sollen Mobil-Kitas wie hier am Klinikum-Mitte bekommen.Foto: av Auch die Neustadt und Obervieland sollen Mobil-Kitas wie hier am Klinikum-Mitte bekommen.Foto: av
Fehlende Plätze

Wo das Ressort im Süden Übergangs-Kitas plant

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Überall in der Stadt fehlen Betreuungsplätze für Kinder. Um kurzfristig Kapazitäten schaffen, will das Bildungsressort Mobilbauten aufstellen – auch in der Neustadt und in Obervieland. "Echte" Kitas sollen folgen.

An drei Standorten sollen Kindertagesstätten entstehen, die ein zeitliches Ablaufdatum haben. Vorgesehen ist eine Einrichtung mit vier Gruppen auf dem Schulgelände Delmestraße. Dort sollen 20 Krippen- und 40-Kita-Plätze als Vorlauf für einen Um- und Erweiterungsbau des Kinder- und Familienzentrums Delmestraße aufgebaut werden.

Eine ebenso große Einrichtung ist für die Freifläche neben der Wilhelm-Kaisen-Schule geplant, auf die auch die Zirkusschule Jokes umziehen wird. Die Mobil-Kita soll als Vorläufer für die geplante neue Kita an der Volkmannstraße dienen, die die Behörde bis zum Kindergartenjahr 2019/20 fertigstellen will.

Beiratssprecher befürwortet Standort

Auch in Obervieland will die Stadt mit einer Mobilbau-Kita dem steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen entgegenkommen. Auf dem Sportplatz Theodor-Billroth-Straße sollen nach den Plänen der Bildungsbehörde zehn Krippen- und 60 Kita-Plätze entstehen. „Ich beurteile den Standort für eine Kita als günstig“, erklärt Stefan Markus (SPD), Sprecher des Beirats Obervieland.

Bisher gebe es in diesem Teil Obervielands noch keine Betreuungseinrichtungen. Dass der Mobilbau jetzt in der Nachbarschaft des von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) betriebenen Fun-Parks entsteht, lässt Markus hoffen, dass dieser eventuell auch die Trägerschaft für die angrenzende Kita übernehmen könnte.

Insgesamt 150 Standorte geprüft

„Aber das ist noch nicht raus“, sagt der Stadtteilpolitiker. Klar ist: Auch an diesem Mobilbau-Standort soll langfristig eine „echte Kita“ entstehen.

Insgesamt hat das Kinder- und Bildungsressort in der Stadt 150 Standorte für Mobil- und Neubauten geprüft. Zum Teil sind die geplanten Mobilbau-Kitas schon in den Beiräten vorgestellt werden, zum Teil wird das noch geschehen.

Wie teuer die Umsetzung dieser Pläne wird, steht zwar noch nicht im Detail fest. „Einer ersten Markteinschätzung folgend kalkuliert Immobilien Bremen für die geplanten Mobilbauten in der ganzen Stadt Bremen für rund 90 Gruppen mit investiven Mitteln von rund zehn Millionen Euro“, sagt Annette Kemp, Sprecherin des Bildungsressorts.

7,4 Millionen Euro für Personalkosten

Darin enthalten seien die Erschließung, der Rückbau, Außenanlagen, Transport, Aufbau, Endreinigung und Baunebenkosten. Weitere drei Millionen Euro kommen für die Ausstattung der Container mit Möbeln hinzu.

Die konsumtiven Kosten, also in erster Linie die Gehälter der in den Kitas tätigen Erzieherinnen und Erzieher, schätzt Kemp auf 7,4 Millionen Euro für das Jahr 2017. Dabei handele es sich aber nicht um Kosten, die für die Mobilbauten entstehen, weil das Personal auch in den jeweiligen Neubauten weiterarbeiten soll.

Mobile Kitas sollen im August 2017 starten

Voraussichtlich werden die mobilen Kitas im August 2017 ihre Arbeit aufnehmen. „Es ist eine Nutzungsdauer von zwei Jahren mit der Option einer einjährigen Verlängerung vorgesehen“, so Kemp. Sie ist zuversichtlich, dass die jeweiligen Kita-Träger bis dahin genügend Personal beschaffen können.

„Für die Gewinnung von Fachkräften ist ein umfangreiches Konzept gestartet worden“, sagt Kemp. Unter anderem würden der Seiteneinstieg in den Erzieherberuf gefördert und potenzielle Interessenten schon früher, nämlich über die Berufsberatungszentren und Schulen gensprochen. „Es wird ein Personalmix benötigt, der unter anderem Logopäden, Heilerziehungspfleger, Ergotherapeuten, Pädagogen und Physiologen umfasst“, so Kemp.

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