Ein gutes Jahr haben sich die Bauarbeiten für das „City Gate“, die zwei neuen Häuser auf dem Bahnhofsvorplatz wegen der Bodenseztungen verzögert, doch jetzt wollen die Bauherren zügig voran kommen. „Am Montag beginnen wir mit den Vorbereitungen für den ersten Teil des Rohbaus und versiegeln den Sandboden“, erklärte Projektleiterin Susanne Freye von der Achim Griese Treuhandgesellschaft am Donnerstag.
Ende Januar soll dann auch der Rohbau im zweiten Teil der Baustelle gefertigt werden. Ab Mai sollen die Untergeschosse der beiden Häuser so weit fertig sein, dass schon Haustechnik angebracht werden kann, im Sommer 2017 soll der Keller dann fertig gestellt sein und der Hochbau beginnen. „Wir wollen Anfang September mit den Fassadenarbeiten beginnen und das City Gate bis Dezember 2018 fertig gebaut haben“, so Freye.
Kräne sorgen für Verkehrssperrungen am Bahnhof
Am Donnerstag verriet sie zum Teil, welche Geschäfte in die Gebäude einziehen werden. „Im ersten Untergeschoss werden ein Rewe und ein Woolworth einziehen, außerdem ein weiterer Nahversorger. Darüber wird es Parkdecks geben, die von der Brepark betrieben werden. Im Erdgeschoss des ersten Hauses werden bekannte Gastronomen einziehen, darüber sollen Büros entstehen“, so Freye. In dem zweiten Haus soll im Erdgeschoss unter anderem ein dm-Drogeriemarkt eröffnen, darüber wird ein Hotel einziehen. 80 Millionen Euro kostet das Bauprojekt insgesamt.
Damit die ehrgeizigen Pläne der Baufirma gelingen, wird es ab Montag rund um die Baustelle zu Änderungen und Sperrungen im Straßenverkehr kommen. „Ab dem 12.12. wird der Radweg am Breitenweg gesperrt und auf die andere Straßenseite verlegt“, erklärt Gunnar Polzin von der Baubehörde. So sei sicher gestellt, dass Radfahrer möglichst gefahrfrei an der Baustelle vorbei fahren können. Denn an der Ecke Bahnhofstraße/Breitenweg wird dann ein Kran aufgestellt, der die Materialien für den Rohbau in die Baustelle hieven kann. Dazu wird der Bauzaun bis an den Straßenrand vorgezogen, der Fahrradweg fällt weg.
Bahnhofsplatz wird eine Woche voll gesperrt
Ab Januar sollen Fahrradfahrer, die vom Gustav-Deetjen-Tunnel in Richtung Innenstadt kommen, müssen an der Ampel auf die Straße an der Weide gegenüber des Bahnhofsplatzes ausweichen und vorn dort auf den Breitenweg gegenüber der Baustelle ausweichen. Diese Regelung wird bis zum Ende der Bauarbeiten, also bis Ende
2018 gültig sein. Alternativ können Radfahrer vom Stern über die Parkallee auf den Rembertiring ausweichen oder über die Hermann-Böse-Straße, die Theodor-Heuss-Allee und die Findorffstraße die Innenstadt erreichen.
Autofahrer müssen ebenfalls mit Verkehrsbehinderungen rechnen, wenn Ende Januar ein rund 80 Meter hoher Kran für die Hoch- und Tiefbauarbeiten am Bahnhofsplatz aufgestellt wird: Die drei Fahrspuren stadteinwärts werden am Bahnhofsplatz vom 23. bis 29. Januar 2017 komplett gesperrt werden. Die Innenstadt kann dann vom Stern ausgehend nur über die Hollerallee und die Schwachhauser Heerstraße über den Rembertiring erreicht werden, beziehungsweise über die Hermann-Böse-Straße, die Theodor-Heuss-Allee und die Findorffstraße.
Keine Setzungen an Baugrube erwartet
„Wir wollen so den Weihnachtsverkehr möglichst wenig beeinträchtigen“, erklärte Gunnar Polzin am Montag. Grundsätzlich müsse in der Innenstadt wegen der Baustellenfahrzeuge mit erheblichem Verkehrsaufkommen gerechnet werden, sagte Freye. „Alleine für die Aufstellung des großen Krans werden wir 30 Lkw benötigen“, so die Projektleiterin. Dass der zusätzliche Verkehr zum Problem für die Baustelle werden könnte, glaubt sie nicht. „Wir erwarten keine weiteren Setzungen. Mit dem Bau der Bodenplatte wird die Baugrube stabilisiert“, so Freye.
Insgesamt seien die Setzungen weniger ausgefallen, als erwartet. „Im letzten Gutachten wurde festgestellt, dass mit weiteren Setzungen von 14 bis 20 Millimetern zu rechnen ist, wir sind jetzt bei vier extra Millimetern“, so Freye. Damit das so bleibt, müsse aber der Rohbau jetzt schnell begonnen werden. „Wir wollen die Grube über die Feiertage nicht der Witterung überlassen“, erklärt die Bauherrin.