Karsten Scholz, Marcel Klass und Alex Graudenz vom MEC Bremen (v. l.), vor der Alpenregion der Anlage. Foto: Schlie Karsten Scholz, Marcel Klass und Alex Graudenz vom MEC Bremen (v. l.), vor der Alpenregion der Anlage. Foto: Schlie
Kleinod

Ein animiertes Wunderland für Modelleisenbahner

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Mehr als ein Kilometer Schienen, 56 Modelleisenbahnzüge, eine Fläche von 150 Quadratmetern und Highlights wie ein Nachbau des Oberneulander Bahnhofes im Maßstab 1:87 – so sieht die Miniaturwelt in Bremen aus.

Im Modelleisenbahner-Miniaturwunderland müsste gemäß Adam Riese eigentlich alles etwas langsamer gehen. Züge, die im Original mit 50 Stundenkilometern durch die Landschaft rauschen, legen 13,9 Meter pro Sekunde zurück. Umgerechnet auf 1:87 sind das rund 0,16 Meter pro Sekunde.

Und doch schafft es in diesem Wunderland sogar die historische „Dampflok Adler“ samt Waggons auf der Spurweite H-0 in weniger als einer Minute vom Schattenbahnhof im Untergrund über die Schweizer Alpen nach Oberneuland.

Den Zügen das Rauchen abgewöhnt

Zwischen den beiden Schranken wurde die Bahnhofsanlage genau so nachgebildet, wie er ausgesehen hat, als „die Bahn den Zügen das Rauchen abgewöhnte.“

Und dort steht Marcel Klass (26) – nicht auf dem Bahnsteig, sondern neben der imposanten Anlage des Eisenbahn-Club-Bremen. „So sah der Verkehrsknotenpunkt im Jahr 1965 aus“, erklärt der Sprecher des Vereins.

Einige Modelle sind sogar animiert

Dabei deutet der 26-Jährige auf die historische Variante des im Stadtteil bekannten Gebäudes – eines, von vielen in liebevoller Kleinstarbeit erstellten Modelle entlang der Strecke. Einige davon sind sogar animiert.

In den Bergen wurde beispielsweise eine „Drachenburg“ errichtet, aus der – nach Einwurf kleiner Münzen – ein „eiskaltes Händchen“ hervorschießt und Wanderer überrascht.

Jagd auf einen angetrunkenen Lkw-Fahrer

Im Hafen verfolgt eine Polizeistreife einen angetrunkenen Lkw-Fahrer und inmitten der Wiese mit einer Million Krokussen, wie man sie im Original aus dem Bremer Osten kennt, stehen die Sponsoren des bekannten Projekts im Blitzlichtgewitter der Presse.

Dann gibt es noch jene Areale wie die Stadt Petersberg, die im Original nicht existiert und auch als Miniatur noch wachsen muss. „Aber das macht es ja gerade aus, immer etwas zu tun zu haben. Die schlimmste Vorstellung ist eine fertige Anlage“, betont der Vereinsvorsitzende Karsten Scholz (31).

An Clubabenden wird vornehmlich gebastelt

So werden an den Vereinsabenden nicht nur bis zu 15 der insgesamt 56 Modelleisenbahnen von einer Schaltzentrale beachtlichen Formates aus auf die Reise geschickt. Es wird vornehmlich gebastelt.

Bis zu 25 aktive Clubmitglieder finden sich dann im Vereinsheim, das mit vielen Devotionalien aus der Geschichte der Bahn ausstaffiert wurde, ein.

Ältestes Mitglied ist über 90 Jahre

Das älteste ist über 90 Jahre, das jüngste 14 und bis auf eine Frau sind alles Männer. Wer mag, kann sich den Eisenbahnfreunden vom  Modell-Eisenbahn-Clubs (MEC) Bremen, dem größten seiner Art im Stadtgebiet, gerne anschließen.

Interessierte sind jeden Donnerstag ab 17 Uhr in den Clubräumen auf dem „Klatte Hoff“, Rockwinkeler Heerstraße 123 (Eingang über den Hinterhof zu dem links ein Weg am Haus vorbeiführt) willkommen. Mehr unter www.mecbremen.de

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