Eine Lücke schließen, das ist das Ziel des Angebots des SOS-Kinderdorfs Worpswede. Gemeint ist die Betreuungslücke für Kinder zwischen elf und 13 Jahren. Sie haben keinen Anspruch auf einen Hortplatz, sind aber auch zu jung, um mittags alleine zu sein.
„Der Bedarf wurde deutlich. Kinder in diesem Alter müssen an die Hand genommen werden und das wollen wir hier tun“, sagte Joachim Schuch, Leiter des SOS-Kinderdorfs Worpswede.
Nach dem Essen ruhen sich alle aus
Für bis zu 20 Kinder der 5. und 6. Klassen gibt es seit Donnerstag den pädagogischen Mittagstisch im Erdgeschoss der Grohner Düne. Gegessen wird gemeinsam zu einer festen Zeit, eingeläutet von einem Gong: „Wir sitzen zusammen am Tisch. Wer schnell fertig ist, bleibt trotzdem. Es wird gesprochen, sich unterhalten, Geschichten erzählt“, sagt Teamleiter Miklas Wrieden.
Nach dem Essen gibt es eine Ruhephase, die Kinder können entspannen. Drei Pädagogen helfen bei den Hausaufgaben, stehen als Gesprächspartner zur Verfügung.
Auf Dauer Verbindlichkeiten schaffen
„Wir können die Gruppe dann auch aufteilen. Wer spielen möchte, kann das machen“, sagt Wrieden. Wichtig sei vor allem, den Kindern ein Gefühl von Geborgenheit zu geben.
„Wir wollen wie eine Familie für sie sein“, so der Teamleiter weiter. Das Angebot ist offen. Auch Kinder aus dem Umfeld sind willkommen. „Wir möchten eine Verbindlichkeit schaffen. Die Kinder sollten in der Woche zuvor angemeldet werden“, sagt Wrieden. Dabei gehe es auch um die Portionszahl des Mittagessens, das ein Caterer macht.
Finanzierung durch Spenden
Das Angebot ist für Familien kostenlos. Finanziert wird es mithilfe von Spenden und WiN-Mitteln. Zusätzlich beteiligt sich die Immobliengesellschaft Grand City Property (GCP) als Eigentümerin der Grohner Düne an dem Projekt, indem sie die Räume mietfrei zur Verfügung stellt.
Weitere Projekte angeschoben
Eine weitere gute Nachricht überbrachte Bürgermeister Dr. Carsten Sieling (SPD) zur Eröffnungsfeier: Die GCP hatte am selben Tag zugesagt, weitere Räume für ein nächstes Projekt zu stellen. So soll künftig an der Grohner Düne ein „Kinder-Secondhand-Café“ entstehen.
Der Nachbarschaftskiosk wird in Kooperation mit dem Arbeits- und Lernzentrum (ALZ) aufgebaut. „Diese Projekte sorgen für Stabilität und Akzeptanz“, so Sieling. Erste Signale für einen Imageweschel seien nun gesetzt.