Weser Report: Herr Liechtenstein, Sie machen schon lange Musik. Was hören Sie privat gerne?
Friedrich Liechtenstein: Claus Oggerman „Across the Christal Sea“, Simply Red habe ich gerade entdeckt und beginne den Tag mit seinen Songs. Aber auch Carpenters, Dionne Warwick, alles von Burt Bacharach und „Diamond in the back“ von William Devoughn kann ich sehr, sehr oft hören. Barry White. Naja, Sie haben jetzt vielleicht einen Eindruck?
Ja, danke. Sie hatten und haben viele Berufe und Talente, waren Puppenspieler, Theaterregisseur und Schauspieler. Was würden Sie gerne noch machen oder ausprobieren?
Algenforscher an den schönsten Küsten der Welt.
Wie sind Sie zur Musik gekommen?
Durch Verzweiflung und Liebe, aber auch durch die Erkenntnis: Ein 3,33-minütiger Popsong kann eine ganze Welt in sich tragen und Millionen Gemüter zum Schwingen bringen. Das ist für einen Entertainer, wie ich einer bin, eine großartige Vorstellung.
Wo und wie ist das Friedrich Liechtenstein Trio entstanden?
Im „Radialsystem V“ in Berlin gab es ein sehr schnell ausverkauftes Konzert zu meinem Konzeptalbum „Bad Gastein“. Im Vorprogramm spielte ich ein paar ältere Songs von mir. Das kam sehr gut an und hat uns Musikern viel Freude bereitet. Seit dieser Zeit arbeite ich mit Arnold Kasar und Sebastian Borkowsky im Friedrich Liechtenstein Trio, kurz FL3, zusammen.
Sie sind seit vielen Jahren nicht mehr Hans-Holger Friedrich. Warum haben Sie sich einen neuen Namen gegeben und woher kam die Idee?
2002 steckte ich in einer großen Lebenskrise, brauchte einen Plan B und einen neuen Namen. Mein Sohn Franz hatte die Idee. Alle Künstler, die mir gefallen heißen nicht mehr wie die Eltern sie nannten … außer Dieter Meier (Anm. der Redaktion: Dieter Meier ist ein Schweizer Konzeptkünstler und Musiker).
Gibt es Hans-Holger Friedrich noch?
Nein.
Waren Sie schon einmal in Bremen?
Eine Zeitlang war ich oft in Bremen, habe dort für ein Radioprojekt gearbeitet.
Was hat Ihnen besonders gut gefallen?
Schöne Stimmung dort. Beck‘s Bier ist auch klasse. Eine Frage: Die Bremer Stadtmusikanten waren nie in Bremen, warum heißen sie so? Wenn es eine tolle Erklärung gibt, bin ich ab sofort „Unser Mann in Hollywood“. Bremen ist klasse, aber das wissen Sie.
Ja. Sie treten am 13. Januar im Vegesacker Kito auf. Der Stadtteil Vegesack blickt auf eine lange Schiffbauer- und Fischergeschichte zurück. Ihr Programm „Schönes Boot aus Klang“ passt insofern sehr gut in das maritime Ambiente. Verraten Sie, was es mit dem „Schönen Boot aus Klang“ auf sich hat?
Der Titel klingt ein wenig tutelig, aber die Botschaft ist klar, die Trauer war groß, es gab keinen Wettbewerb in Pfiffigkeit bei der Namensgebung. Auch der Reim auf „Boot aus Klang“/ „… dauert’s noch, oder fängt’s schon an?“ hat es ja faustdick zwischen den Ohren.
Der Humor von Melancholikern kann grausam sein. Nun? Der Klang ist in der Welt und wird etwas bewirken. Wie ein Luftschiff treibt der Klang des Songs nun durch die Säle unserer Konzerttour und er schwebt über den Plattentellern. Eine tolle Vorstellung. Luft ist nicht Nichts. Dieser Song ist der traurigste in unserer Show.
Gegen Ende wird unsere Show dann immer lustiger und es wird getanzt.
Zur Person: Friedrich Liechtenstein wurde 1956 im heutigen Eisenhüttenstadt als Hans-Holger Friedrich geboren. Er ist Elektro-Pop-Musiker und Entertainer.
Am Freitag, 13. Januar, tritt Friedrich Liechtenstein ab 20 Uhr mit dem Friedrich Liechtenstein Trio im Kito Vegesack, Alte Hafenstraße 30, auf. Karten kosten imVorverkauf 31,80 Euro (inkl. Gebühren), ermäßigt 26,40 Euro. An der Abendkasse kosten sie 33 Euro, ermäßigt 28 Euro.