Luftloch statt Torschuss: Santiago Garcia (r.) trifft den Ball nicht, Mats Hummels (M.) muss nicht eingreifen. Foto: Nordphoto Luftloch statt Torschuss: Santiago Garcia (r.) trifft den Ball nicht, Mats Hummels (M.) muss nicht eingreifen. Foto: Nordphoto
Erneute Niederlage

1:2 gegen Bayern – so knapp war es lange nicht mehr

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Die zweite 1:2-Niederlage im Weserstadion binnen einer Woche – Werder hat 2017 zwar noch keine Punkte, kann sich aber wenigstens über eine gute Leistung gegen den FC Bayern München freuen.

Am 1. März 2009, also vor fast acht Jahren, holte der SV Werder zuletzt einen Punkt in einem Heimspiel gegen den FC Bayern, 0:0 hieß es damals. Seitdem gab es in schöner Regelmäßigkeit mehr oder weniger deutlische Klatschen gegen den Rekordmeister.

Auch die Partie am Samstagnachmittag im Weserstadion ging verloren – allerdings lieferten die Grün-Weißen bei der knappen 1:2-Niederlage seit langem mal wieder einen Kampf auf Augenhöhe.

Bayern schlug eiskalt zu

Die Gastgeber gingen mit einer defensiv ausgerichteten Aufstellung in die Partie: Drei Innenverteidiger, bei Ballbesitz Bayern wurde gar in einer Fünfer-Kette verteidigt. Das Rezept ging lange Zeit gut auf, Werder ließ sehr wenig zu.

Aber gerade als die Bremer selbst die ersten zaghaften Angriffe starteten, schlugen die Bayern eiskalt zu: Franck Ribery wurde nicht konsequent angegriffen und Santiago Garcia ließ Arjen Robben entwischen – schon stand es 0:1 (31.).

Pizarro musste früh verletzt vom Platz

Der zweite Geniestreich der Bayern führte dann kurz vor der Pause zum zweiten Gegentor: Der Freistoß von David Alaba aus 17 Metern passte genau in den rechten Winkel. Zuvor hatte Niklas Moisander Robben gefoult.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Coach Alexander Nouri bereits einmal wechseln müssen: Oldie Claudio Pizarro hatte sich nach einem kurzen Sprint am eigenen Strafraum an den hinteren Oberschenkel gefasst und sofort angedeutet, dass es nicht mehr weitergeht. Erneut eine Muskelverletzung beim 38-Jährigen, der nun scheinbar endgültig seinem Alter Tribut zollen muss.

Kruses Treffer bringt noch einmal Spannung

Nach Pizarros Ausscheiden übernahm Max Kruse die Position in vorderster Front, unterstützt vom laufstarken Zlatko Junuzovic und Serge Gnabry. Werders Jungstar hatte gestern nicht seinen besten Tag, traf immer wieder falsche Entscheidungen.

Und so war es Kruse, der mit seinem Tor früh in der zweiten Halbzeit die Spannung im ausverkauften Weserstadion noch einmal schürte. Der erste Treffer der Grün-Weißen gegen die Bayern seit 2,5 Jahren.

Werder fehlte die Durchschlagskraft

Was man nach der ersten Halbzeit kaum gedacht hätte – Werder forderte den Tabellenführer und kratzte tatsächlich noch am Unentschieden. Was fehlte, um auch etwas Zählbares mitzunehmen, war die Durchschlagskraft in der Offensive.

Gnabry, mit sieben Treffern gefährlichster Angreifer, gab zwar insgesamt sechs Torschüsse ab, hätte aber in der einen oder anderen Situation besser abgespielt.

Nach dem Abpfiff und der 13. Niederlage gegen den FC Bayern München in Serie wusste Torschütze Max Kruse nicht so recht, ob er sich freuen oder ärgern soll: „Eine gute Halbzeit reicht nicht gegen die Bayern. Aber wir haben gezeigt, was wir draufhaben.“

Höhepunkte:

11. Minute: Gnabry chippt den Ball in den Strafraum auf Garcia, der aber in guter Position ein Luftloch schlägt.
28.: Kruse schickt Gnabry, dessen Schuss aus 14 Metern ist aber kein Problem für Neuer.
31: 0:1 – Ribery setzt sich auf links durch. Seinen Pass in den Rücken der Abwehr verwertet Robben eiskalt mit links aus 14 Metern.
45. + 1: 0:2  – Alaba versenkt einen Freistoß aus 17 Metern direkt in den rechten Winkel.
53.: 1:2 – Junuzovic mit feinem Pass auf Kruse, der Alaba aussteigen lässt und mit rechts aus zwölf Metern trifft.
69.: Kruse zieht aus 14 Metern halblinke Position ab. Der Ball geht knapp über die Querlatte.
81.: Ballgewinn für Werder in der Bayern-Hälfte. Gnabry zieht aber zu voreilig ab, in der Mitte standen zwei Mitspieler.
90.+1: Sanches legt auf Kimmich ab, dessen Schuss pariert Wiedwald stark.

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