Braunschweig gegen den SV Werder – das war vor gar nicht allzu langer Zeit ein Bundesligaspiel. Aktuell sind die Niedersachsen Spitzenreiter in der 2. Bundesliga, also ein durchaus geeigneter Gegner, um für das erste Liga-Spiel des Jahres am kommenden Sonnabend gegen Borussia Dortmund zu testen.
Die 1:2-Niederlage gab aber nur bedingt Aufschlüsse über die aktuelle Form der Grün-Weißen. Gerade nach dem Seitenwechsel verkam die Partie bei immer heftigerem Schneefall zu einer echten Schlittenfahrt.
Delaney braucht noch Zeit
In der ersten Halbzeit konnte man noch das Grün des Rasens erkennen – und auch die Probleme, die Werder in der Defensive hatte. Trainer Alexander Nouri hatte sein Team in einem 4-4-2-System aufs Feld geschickt.
Neuzugang Thomas Delaney durfte im zentralen Mittelfeld neben Kapitän Clemens Fritz auflaufen. Um es vorweg zu nehmen: Der Däne braucht noch weitere Eingewöhnungszeit, konnte gegen den bissigen Zweitligsten nicht für Ordnung in der Zentrale sorgen.
Defensive weiter anfällig
Besonders auffällig waren aber erneut Werders Abstimmungsprobleme in der Verteidigung. Nouri hatte im Trainingslager intensiv die Dreierkette einstudiert, konnte sie aber nicht spielen lassen, weil Lamine Sané verletzt ausfiel.
So durfte Milos Veljkovic in der Innenverteidigung neben Niklas Moisander ran. Der junge Serbe sah beim Führungstreffer der Gastgeber durch Saulo Decarli (17.) schlecht aus, als er eine Ecke nicht wegköpfen konnte und der Braunschweiger den Ball anschließend aus sieben Metern unter die Latte wuchtete.
Braunschweig geht erneut in Führung
Den Ausgleich erzielte Serge Gnabry in der 29 Minute nach schöner Vorarbeit von Fin Bartels und Max Kruse, der in der ersten Halbzeit außerdem noch zweimal die Latte traf. Die Offensivbemühungen der Gäste sahen nur teilweise ordentlich aus. Das schwierige Geläuf ließ allerdings auch keinen anspruchsvollen Kombinationsfußball zu.
Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht wechselte dann zur Pause sein komplettes Team aus. Trotzdem kamen die Braunschweiger mit dem schneebedeckten Boden besser zurecht und gingen durch Onel Hernandez (63.) erneut in Führung.
Luca Caldirola feiert Comeback
Auch Werder-Coach Nouri brachte in der 70. Minute sechs neue Spieler, unter anderem gab Luca Caldirola sein Comeback nach fast fünf Monaten Verletzungspause. Trotz einiger guter Chancen blieb es aber beim 1:2.
„Wir haben noch zuviele Fehler gemacht. Die Bedingungen war sehr schwierig. Wir können froh sein, dass sich niemand verletzt hat“, sagte Nouri nach dem Abpfiff.