Im ersten Moment ist die Freude groß: Über Nacht hat es geschneit, Bäume, Rasen und Hausdächer sind weiß bedeckt. Spätestens wenn es darum geht, das Auto freizukratzen, hat die Begeisterung jedoch meist ein Ende gefunden. „Am einfachsten ist es natürlich, über Nacht eine Folie aufzulegen“, sagt Nils Linge, Sprecher des ADAC Weser-Ems.
„Ansonsten hilft nur kratzen.“ Er empfiehlt, einen möglichst breiten Kratzer zu verwenden und diesen wenig abzusetzen. „Sonst könnten die Scheiben zerkratzen“, weiß der Experte. Eisfrei-Sprays sollten nur im absoluten Notfall verwendet werden. „Die Sprays sind zwar regulär im Handel zu bekommen, aber nicht besonders umweltfreundlich“, sagt Linge.
Frostschutzmittel für die Kühlsysteme
Zu der häufigsten Autopanne im Winter gehört übrigens eine kaputte Batterie. „Die sollte man am besten jedes Jahr checken lassen. Auch wenn die Batterien lange halten, überstehen sie kein Autoleben“, sagt Linge. Neben der Batterie leiden zudem die Kühlsysteme bei den kalten Temperaturen.
Mit entsprechenden Frostschutzmitteln kann vorgebeugt werden. Und wer weiß, dass die Türen gerne zufrieren, kann präventiv die Gummis fetten.
Ist das Auto erstmal freigekratzt, kann die Fahrt beginnen. Aber vorsichtig: Es könnte glatt sein. Und nicht nur auf den Straßen, auch die Fußwege können es in sich haben.
Schnee schaufeln gehört im Winter dazu
Während der Winterdienst auf öffentlich gewidmeten Straßen und Plätzen vom Baubetrieb der Stadt Delmenhorst ausgeführt wird, besteht für die Einwohner Schneeräum- und Streupflicht. So müssen beispielsweise befestigte Geh- und Radwege sowie markierte Seitenstreifen in Verkehrsbereichen nach Schneefall mindestens einen Meter freigehalten werden.
Wichtig ist, dass der Schnee nicht vom Fußweg auf die Straße geschaufelt wird. Die Schneeberge sollten auch nicht beim Nachbarn landen oder Verkehrsteilnehmer behindern. Schnee und Eis dürfen zudem nicht in die Rinnen, Gräben und Einlaufschächte der Straßenkanalisation geschaufelt werden.
Bei Glätte müssen die bereits erwähnten Bereiche mit Sand, Granulat oder Splitt abgestumpft werden. Salz oder andere auftauende Mittel sind verboten.
Sonnenblumenkerne für die Vögel
Wer der Natur etwas Gutes tun will, kann die Vögel im Garten oder auf dem Balkon füttern. Bettina Janßen, Vorsitzendes des Naturschutzbundes (NABU) Delmenhorst empfiehlt Sonnenblumenkerne, gehackte Erdnüsse und Haselnüsse.
„Bei Vögeln, die lieber weiches Futter mögen, wie Amseln, kann man auch Apfelschnitze nach draußen legen“, sagt Janßen. Auch das Aufstellen von Nistkästen hilft den Tieren. „Die Vögel nutzen die Kästen gerne zum Überwintern“, so die Vorsitzende.
Winter bedeutet nicht nur Schnee schieben, glatte Straßen und nahrungssuchende Vögel. Im Winter häufen sich auch die Erkältungen. Erwachsene können drei bis vier Mal pro Jahr von einer Erkältung betroffen sein, Kinder leiden mitunter acht bis zehn Mal darunter.
Abwehrkräfte mit heißer Suppe stärken
Auch wenn eine Erkältung meist harmlos verläuft und meist nach ein bis zwei Wochen ausheilt, kann ein Arztbesuch notwendig werden. „Bei Schmerzen in der Stirn und im Augenbereich, die auf eine Beteiligung der Nebenhöhlen hinweisen können, sollte der Arzt befragt werden. Gleiches gilt bei hohem Fieber über 39 Grad oder wenn Husten und andere Beschwerden länger als zwei Wochen anhalten“, empfiehlt Mayada Otri-Barakat, Vorsitzende des Bezirks Oldenburg beim Landesapothekerverband Niedersachsen.
Um Erkältungssymptome zu lindern, empfiehlt es sich, viel zu trinken, die Atemwege beim Inhalieren frei zu machen, mit einer heißen Suppe die Abwehrkräfte zu stärken und dem Körper etwas Ruhe zu gönnen. Denn vielleicht heißt es bald schon wieder, raus in die Kälte und das Auto frei kratzen.