Blick auf den zugefrorenen Pulternsee. Der Pulternsee soll auch bei einer Teilbebauung des Geländes mit Gewerbeimmobilien erhalten bleiben. Foto: Konczak
Stadtentwicklung

Pultern-Gelände bietet nur wenig Platz für Gewerbe

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Die Stadtverwaltung hat ein städtebauliches Konzept für das Pultern-Areal entworfen. Es soll Naherholung und gleichzeitig die Entwicklung eines Gewerbegebietes ermöglichen. Scharfe Kritik kommt vom NABU.

Das städtebauliche Konzept für das Pultern-Gelände ist Grundlage, um ein Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplanes für das 4,33 Hektar große Gebiet einleiten zu können. Die Verwaltung will es am kommenden Mittwoch, 11. Januar, im Ratsausschuss für Planen, Bauen und Verkehr (17 Uhr, Mensa des Gymnasiums an der Willmsstraße) vorstellen.

Kern des Vorhabens ist es, den 1,33 Hektar großen See mit einer umgebenden Grünfläche zur Naherholung zu erhalten. Die Erschließung soll über eine Straße parallel zum Damm der B75 erfolgen. So war es bereits auf ersten Skizzen dargestellt worden.

Allerdings ist keine Verkleinerung oder Überbauung des Sees mehr vorgesehen. Im Bereich zwischen der neuen Straße, See und Syker Straße wäre dann Platz für eine etwa 5.400 Quadratmeter große Gewerbefläche.

Flächen nördlich des Pultern-Geländes bewusst ausgeklammert

Bewusst ausgeklammert haben die Planer die Flächen nördlich des Pultern-Areals. „Hierüber soll entschieden werden, wenn das Gewerbeflächenentwicklungskonzept fortgeschrieben wurde“, heißt es in der Vorlage.

Dennoch wäre die neue Straße ein erster Schritt zur Erschließung dieses Gebietes. Es befindet sich allerdings im Landschaftsschutzgebiet. Eine zusätzliche Abfahrt zur B75 bezeichnen die Planer deshalb als sinnvoll. Gleiches gilt für eine Verbindung zum bestehenden Gewerbegebiet Stickgras.

Der NABU reagierte mit heftiger Kritik:  „Planerische Kompetenz muss der Verwaltung vor Ort abgesprochen werden, wenn sie keine Skrupel hat, einen dermaßen massiven Eingriff in ihr letztes ‚ökologisches Refugium‘ ohne Not vorzunehmen.“ Im Stadtgebiet seien Alternativen vorhanden, die einen weniger sensiblen Naturraum aufweisen.

NABU zweifelt am ökonomischen Nutzen

Die Naturschutzorganisation verweist auf ökologisch hochwertige Biotope auf dem Areal und eine ausgezeichnete Vernetzungsfunktion mit anderen Flächen. Außerdem hätten sich Tiere und Pflanzen von der „Roten Liste“ der gefährdeten Arten angesiedelt.

Der NABU bezweifelt angesichts der relativ kleinen Gewerbefläche auch den ökonomischen Nutzen des Projektes. Die Planung sei aus ökologischer wie aus ökonomischer Sicht verantwortungslos.

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