Das Umweltbundesamt hat keine guten Nachrichten für die Hansestadt. Zu viele alte Dieselautos verschmutzen die Luft. In anderen deutschen Großstädten liegt der Jahresmittelwert der NO2-Ausstöße bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter, in Bremen liegt er bei 41. Andere Städte, deren Werte zu hoch sind, hat das Bundesamt verklagt.
Sollte auch die Hansestadt vor Gericht gezogen werden, wäre Handeln gefragt. Eine Überlegung des Umweltsenators Joachim Lohse (Grüne) wäre, alte Dieselautos aus der Bremer Innenstadt zu verbannen. Mit der Einführung der blauen Plakette müssten alle Fahrzeuge die der Euro 6-Norm nicht entsprechen, im Umland bleiben.
Autos austauschen bedeute den Ruin
Für die Kreishandwerkerschaft ist das ein bedrohliches Szenario: „Ein Dieselverbot bedeutet für das Handwerk nichts anderes als die Enteignung von Tausenden von Betrieben“, sagt Kreishandwerksmeister Matthias Winter.
Von den über 5.000 Betrieben habe im Schnitt jeder drei Dieselfahrzeuge in Betrieb. Diese gegen neue auszutauschen, würde viele Betriebe in den Ruin treiben. Wenn umgestellt werden müsse, dürfe das nur langfristig geschehen. „Handwerksbetriebe dürfen nicht benachteiligt werden“, so Winter.